Montagsfrage 52

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Was bedauerst du in deinem Leben am meisten?

Was wir im Leben bedauern, hat oft einen Einfluss auf unser zukünftiges Verhalten. Es geht nicht darum, das Bedauern selbst zu vergessen oder zu verdrängen, sondern zu verstehen, dass dieses Gefühl auch heute noch einen Einfluss auf uns haben kann.

P.S. Wer behauptet, in seinem Leben nichts zu bereuen, ist nicht ganz ehrlich zu sich selbst.

Das geschriebene Wort und die laute Musik

Alle geschriebenen Texte verwenden eine bestimmte Schreibweise, passend zum jeweiligen Thema und zur Zielgruppe in der Hoffnung, dass die Botschaft am besten somit verstanden wird.

Problematisch wird es, wenn man an der Botschaft interessiert ist, aber die Art und Weise, wie sie geschrieben ist, unverständlich ist.

In solchen Fällen ist es, als würde im Hintergrund laute Musik laufen. Wenn man nicht unbedingt schwerhörig ist, lenkt diese laute Musik unsere Aufmerksamkeit vom Lesen ab.

Zusammenfassungen sind eine Abhilfe. Am Ende eines Kapitels oder Artikels wird eine kurze Zusammenfassung geschrieben, die helfen kann, die wichtigsten Punkte des Textes besser zu verstehen und zu verinnerlichen.

Die genaue Schreibweise eines Textes kann irrelevant sein, wenn die eigentliche Botschaft allein durch die Zusammenfassungen verstanden wird. Die Musik wird dann plötzlich sehr leise und man liest gerne weiter.

Ist die Herausforderung zu schwierig?

Die eigene Einschätzung, ob eine Herausforderung zu schwierig ist oder nicht, ist immer eine vorausschauende Momentaufnahme der aktuellen Situation. Die eigene Einschätzung ist und bleibt, was sie ist: Eine vorausschauende Einschätzung. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann wissen wir, dass diese Einschätzung möglicherweise auch falsch sein kann.

Wenn die Herausforderung nicht aus eigener Kraft bewältigt werden kann, dann gibt es immer die Möglichkeit der Unterstützung durch andere Personen.

Ob eine Herausforderung zu schwierig ist oder nicht, ist daher fast immer eine persönliche Einschätzung und entspricht nicht immer und zwangsläufig der Realität, auch wenn die Herausforderung bisher nicht aus eigener Kraft bewältigt wurde.

Wenn die Bahn streikt und du trotzdem fährst

Gestern hat die Bahn wieder gestreikt. Wie so oft im Leben musste ausgerechnet gestern eine Zugfahrt von Frankfurt nach Neuss stattfinden.

Sollte die Reise komplett abgesagt werden? Es wurde berichtet, dass die Bahn einen Notfallplan hat (obwohl ich als langjähriger Bahnreisender eine gewisse berechtigte Skepsis gegenüber Notfallplänen der Bahn habe).

Kein Risiko, kein Spaß, richtig? Die Zugfahrt war geschafft. Die erste Verbindung hatte aufgrund von Zugausfällen vier Stunden Verspätung, aber wenigstens fuhr ein Zug und wir mussten ausnahmsweise mal nicht wie Sardinen in einem überfüllten Zug stehen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil am Vortag in den Nachrichten vor dem Zugverkehr gewarnt worden war und die meisten Leute nach Alternativen suchten.

Nach einigen weiteren Verzögerungen und Verspätungen bei den Anschlusszügen wurde das Ziel dennoch erreicht.

War die Fahrt anstrengend? Ja. War die Fahrt trotzdem die richtige Entscheidung? Ja.

Viele Probleme können gelöst werden, wenn wir bereit sind, entsprechende Anstrengungen zu unternehmen. Aber wir müssen wirklich bereit sein, dies zu tun.

Wann ist eine Beschäftigung eine Gewohnheit?

Du machst jeden Tag, die gleiche oder eine ähnliche Arbeit in deinem Beruf, und wenn du zu Hause bist, tust du in der Regel genau das Gleiche. Es gibt Menschen, die behaupten, dass solche sich wiederholenden Tätigkeiten eine gewisse Regelmäßigkeit in unser Leben bringen.

Das mag sein, aber Regelmäßigkeit ist nicht immer automatisch eine Gewohnheit.

Gelegentlich sagt man: „Ich bin es gewohnt, dies oder jenes zu tun“. Aber wenn wir ehrlich sind, ist diese Aussage meist nur eine Redewendung, denn es handelt sich nicht immer um eine Gewohnheit, sondern lediglich um eine regelmäßige Tätigkeit.

Wie können wir also eine Gewohnheit am besten erkennen?

Die Antwort lautet:

Wenn wir merken, dass uns etwas fehlt, wenn wir dieser Tätigkeit nicht nachgehen.

Ich kenne Leute, die 45 Jahre lang denselben Beruf ausgeübt haben, und als sie in Rente gingen, vermissten sie die Arbeit überhaupt nicht. Es ist offensichtlich keine Gewohnheit, sie waren einfach jahrelang mit der Arbeit beschäftigt.

Aber ich kenne auch andere Menschen, die nach 45 Jahren in den Ruhestand gegangen sind und dann nicht wussten, was sie den ganzen Tag tun sollten. Sie vermissten die Arbeit, oder zumindest etwas zu tun. Etwas fehlte und sie spürten es. Das ist eine Gewohnheit.