Angst als Hemmfaktor

Angst zu haben, ist völlig normal für uns Menschen und gehört zu den evolutionären Schutzmechanismen, die uns seit tausenden von Jahren vor Gefahren bewahrt haben.

Die Zeiten haben sich jedoch geändert.

Angst von Tieren angegriffen zu werden ist in den meisten Ländern nicht mehr aktuell, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber solche Ängste kommen weniger bei uns vor als vor paar hundert Jahren.

Die Angst bleibt trotzdem fest eingebaut und leistet uns gute Dienste. Angst kann ein Signal, ein Impuls, eine Warnung oder ein Gefühl sein. Auch eine Kombination davon ist möglich.

Wenn Ängste uns jedoch hemmen, etwas zu unternehmen oder zu tun, weil wir Bedenken über den Ausgang haben, dann empfiehlt es sich, die eigenen Gedanken zu hinterfragen und eine Reflexion über die eigenen Glaubenssätze zu führen, warum du Angst davor hast.

Ein wenig Angst ist immer vorhanden, wenn wir eine wichtige Entscheidung treffen müssen oder etwas unternehmen wollen, mit ungewissem Ausgang.

Angst darf jedoch nicht die Oberhand bei dir gewinnen und dich nicht unnötig oder übertrieben hemmen etwas zu tun oder unternehmen.

Wenn Angst ein dauerhaftes und ernstes Problem für dich ist, dann ist ein Angebot an professionelle Unterstützung für Angststörungen und andere Themen von qualifizieren Psychologen vorhanden. Ich rege an, sie in Anspruch zu nehmen. Schaden kann es nicht, oder?

Angst wird uns immer begleiten und das ist gut so.

Lernen wir einen zeitgemäßen Umgang mit Ängsten, damit wir weniger unnötige Ängste haben.


Weniger erfordert mehr

Viele Sachverhalte sind von Natur aus kompliziert. Um ein tiefes Verständnis über komplizierte Themen zu gewinnen, muss Zeit und Aufwand investiert werden.

Wir brauchen nicht ein tiefes Wissen über zahlreiche Themen im Leben zu haben, um glücklich und erfolgreich zu sein. Es ist auch weder realistisch noch wirklich nützlich ein tiefes Wissen von so vielen Themen zu haben.

Wir brauchen aber den Überblick.  

Erst nach Bedarf oder Interesse, kann das Wissen vertieft werden, und zwar in Bereichen, die dich tatsächlich interessieren oder gebraucht werden.

Um den Überblick von einem Sachverhalt, korrekt, verständlich und glaubwürdig zu vermitteln, ist ein tiefes Verständnis darüber zu haben notwendig. Aber noch wichtiger als ein tiefes Verständnis auf einem Gebiet zu haben ist die Fähigkeit, diese Sachverhalte verständlich zu verkürzen, damit sie verständlich vermittelt werden können an Menschen, die eben nicht über ein solches Wissen verfügen. Diese Fähigkeit lernen wir meistens nicht in der Schule.

Je mehr du einen Sachverhalt verkleinerst oder auf ein Minimum reduzierst, desto mehr Wissen und Fähigkeiten werden dafür verlangt.

Diese Fähigkeit wird mit zunehmender Zeit wichtiger und wichtiger für uns alle.


Übertriebener Optimismus

Sprüche wie „Du schaffst es, wenn du es nur willst.“ oder „Ob du erfolgreich bist oder nicht, entscheidest du selbst.“ sind meistens schlechte Ratgeber und führen zu Enttäuschungen.

Eine ganze Industrie wurde jedoch mit solchen Versprechungen aufgebaut.

Das Problem dabei?

Die Richtung stimmt, aber der Weg wird verschönert und leichter dargestellt, als er fast immer wirklich ist.

Wir glauben auch durch solche Verblendungen und Verzerrungen nicht hineinfallen zu können, aber die Industrie beweist das Gegenteil. Es hört sich einfach zu gut an und wir wollen glauben, dass der Glaube an den Erfolg allein ausreicht, um erfolgreich zu sein.

Die Enttäuschung ist vorprogrammiert. Was wir ständig zu sehen bekommen, sind die erfolgreichen Menschen, die diesen Weg gegangen sind und das führt ebenfalls zu dieser Problematik, denn wir glauben, wenn so viele Menschen es geschafft haben, dann schaffen wir das auch.

Auch hier stimmt die Richtung, aber der Weg ist immer unterschiedlich und individuell. Mit einer Portion Realismus sind wir tatsächlich besser gewappnet, um unsere Ziele zu erreichen, als mit übertriebenem Optimismus.

Optimismus an sich ist absolut unabdingbar, um glücklich und erfolgreich zu sein, keine Frage.

Übertriebener Optimismus verblendet uns jedoch und sorgt eher für Enttäuschungen.


Künstliche Ziele

Um die eigenen Ziele schneller und effizienter zu erreichen, können wir die Technik der künstlichen Ziele in Betracht ziehen.

Die Problematik:  

  1. Wir tendieren, die benötige Zeit für die Erledigung von Aufgaben zu unterschätzen und unsere eigene Geschwindigkeit bei der Erledigung von Aufgaben zu überschätzen.
  2. Die meisten Aufgaben werden genauso lange Zeit benötigen, die du dafür eingeplant hast.
  3. Die meisten Aufgaben werden erst kurz vor dem zeitlichen Ziel oder Frist erledigt.  

Was sind künstliche Ziele?

Ein künstliches Ziel ist genau das — künstlich und nicht echt. Künstliche Ziele sind Endziele und unterscheiden sich daher von Zwischenzielen.  

Um die Technik der künstlichen Ziele zu verwenden, setze ein künstliches Ziel vor dem eigentlichen Ziel und betrachte das künstliche Ziel als Endziel, nicht verschiebbar, nicht veränderbar.

Ein künstliches Ziel ist das Endziel. Das Finale. Der Abschluss.  

Wir können behaupten, dass ein künstliches Ziel nichts anders ist als ein Zwischen- oder Etappenziel und uns nichts bringt, aber es gibt tatsächlich einen gravierenden Unterschied.  

Wenn du ein solches Ziel als endgültig, abschließend und nicht verschiebbar festlegst, dann nimmst du die Bedeutung anders wahr als mit einem Zwischenziel. Du ordnest ein künstliches Ziel wesentlich mehr Bedeutung bei, als du es bei einem Zwischenziel tun würdest.  

Setze künstliche Ziele ein anstatt Zwischen- oder Etappenziele und nenne die Ziele entsprechend. Es funktioniert tatsächlich in vielen Fällen. Ob die Technik für dich geeignet ist oder nicht, kannst du ruhig selbst feststellen.

Kann es schaden, die Technik wenigstens einmal auszuprobieren?


Früh aufstehen

„Der frühe Vogel fängt den Wurm.“

Dieses Sprichwort soll die Vorteile des frühen Aufstehens verdeutlichen.

Sicherlich ein nützliches Sprichwort, wenn du ein Vogel bist.

Die Langschläfer unter uns können nichts damit anfangen (ich gehöre dazu, daher darf ich das schreiben). Gleichzeitig sind es den Frühaufstehern unverständlich, wie Menschen so lange im Bett bleiben können.

Wir haben alle, genetisch und gewohnheitsbedingt, eine gewisse Neigung zu unseren Aufstehzeiten.

Interessant wird es, wenn wir feststellen können wie wir ticken und vor allem um welche Uhrzeit. Wann ist es für mich eine gute Zeit, um dies oder jenes zu machen? Wann bin ich produktiv und wann nicht?

Du hast tatsächlich mehr Zeit am Tag, wenn du früher als sonst aufstehst, aber ob diese Zeit für dich nützlich ist oder nicht musst du selbst feststellen und bewerten. Mehr Zeit an sich bedeutet nicht zwangsläufig mehr Leben oder Produktivität.

Nicht einfach früher aufstehen im Glauben, dass du mehr machen kannst am Tag, wenn du das tust. Überlege, wann du in der Regel effektiv bist und richte deine freien Aufstehzeiten danach.