Zuschauer im Netz

Wer irgendwelche Produkte oder Dienstleistungen im Netz anbietet, kennt das Phänomen der Zuschauer. Es gibt viele Menschen, die zwar Interesse zeigen oder lange deinen Umgang mit anderen Kunden beobachten, jedoch nichts bei dir kaufen. Die Zuschauer.

Gelegentlich stellen sie dir eine Frage und wenn diese Zuschauer länger dabei sind, dann haben sie meistens eine Meinung über dein Produkt oder Dienstleistung.

In letzter Zeit werden zunehmend mehrere Unternehmen beobachtet, die einen groben Umgang mit deren Zuschauer pflegen. Meinungen werden pauschal als nicht-qualifiziert abgestempelt, wenn sie nicht den Vorstellungen der Unternehmen entsprechen.

Ein starkes Unternehmen verkraftet nicht nur unterschiedliche Meinungen, sondern unterstützt sie ebenfalls, denn es sind oft die stärksten Gegner eines Unternehmens gewesen, die später die besten Kunden geworden sind.


Nachrichten zuordnen

Wir werden ständig mit Nachrichten bombardiert, die unsere Aufmerksamkeit verlangen. Besonders anstrengend sind sogenannte Push-Nachrichten am Smartphone. Es gibt immer etwas Wichtiges zu lesen oder erfahren und wir wollen auch nichts verpassen, oder?

Es entstehen dadurch Zwänge, diese Nachrichten unverzüglich nach Erhalt zu lesen. Diese Zwänge sind psychologisch begründet und nachweisbar.

Niemand will Nachrichten verteufeln oder sie als böse bezeichnen. Es geht um den eigenen Umgang mit der Flut von Information, die uns täglich begegnet. Es geht um die eigene Bestimmung über was unsere Aufmerksamkeit verlangen darf und was nicht. Zumindest nicht sofort.

Brauchst du wirklich alle Apps und Nachrichtenquellen auf deinem Smartphone?

Wenn ja, brauchst du diese Informationen immer unverzüglich oder kannst du sie später lesen?

Allein die Erkenntnis darüber, womit wir uns beschäftigen und was uns beschäftigt, bringt uns mehr Freiheit und Selbstbestimmung über unser Leben.


Konformität

Es ist leichter ja zu sagen und dafür Zustimmung zu erhalten, als nein zu sagen.

Wer aus der Reihe tanzt, fällt auf. Wenn du anderer Meinung als die Mehrheit bist, kommst du häufig in Erklärungsnot. Unterschiedliche Meinungen werden oft als störend empfunden.

Wir vergessen zu oft, dass unterschiedliche Meinungen ein absolut unersetzbarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie sind, auch wenn sie uns vielleicht nerven. Es kostet auch Kraft, sich mit unterschiedlichen Meinungen auseinanderzusetzen, damit die Standpunkte anderer Menschen verstanden werden können. Es ist viel einfacher, bequemer und leichter, die eigenen Meinungen und Standpunkte zu verteidigen als die Einsichten Anderer in Betracht zu ziehen.

Eine Demokratie muss stets aufrechterhalten werden und das kostet uns Kraft und Energie.

Die Alternative wäre die gemütliche und bequeme Konformität ohne Gegenmeinungen, die auch als Sozialismus oder Kommunismus bezeichnet werden kann.


Schreibblockaden lösen

Wenn du etwas aufschreiben willst oder auf das Schreiben angewiesen bist, dann kommst du früher oder später nicht herum, eine Schreibblockade zu erleben. Du willst etwas schreiben, aber es kommt einfach nichts raus. Du fängst vielleicht an, dann starrst du auf deinen Bildschirm für die nächsten 10 Minuten und nichts passiert.

Ein bekanntes Problem.

Es gibt zwar zahlreiche Vorschläge und Ideen, die das Schreiben wieder anspornen sollen, aber war funktioniert wirklich?

Für mich sind drei Techniken hilfreich:

  1. Schreib Quatsch. Egal, was. Bewege deine Finger und fang an zu schreiben. Dadurch aktivierst du deine Kreativität und kommst auf ungeahnte Ideen oder Anregungen, die das Schreiben wieder erleichtern.
  2. Beweg dich. Steh auf und lauf ein wenig herum. Beweg deine Beine im Sitzen. Strecke deine Arme ganz nach vorne und hinten. Die Bewegung hilft.
  3. Hör Musik, am besten ein gutes Lied. Laut. Spiel Luftgitarre, wenn es dir danach ist.

Die EINE Technik für eine Schreibblockade gibt es nicht, denn sie sind genauso individuell wie dein eigener Schreibstil. Aber versuch die ersten drei obigen Möglichkeiten das nächste Mal, wenn du mit dem Schreiben nicht weiterkommst.

Es geht nicht, um das Richtige zu tun, sondern um das Richtige für dich zu finden. Und was dir hilft, ist das Richtige.


Wartezimmer

Wenn du einen festen wirtschaftlichen Termin hast (beim Steuerberater, Notar, Geschäftspartner usw.) und musst einen Moment vorher im Wartezimmer verbringen, dann sitze nicht. Bleib stehen. Auch wenn andere Leute schon sitzen und einen Sitzplatz ist frei, bleib trotzdem stehen.

Wenn du stehenbleibst, erzeugt dein Verhalten eine gewisse Wichtigkeit und Selbstverständlichkeit. Dieses Verhalt wirkt alles andere als übertrieben oder arrogant. Deine Zeit ist kostbar. Du hast einen konkreten Termin.  Das soll und muss respektiert werden.

Wenn die Sekretärin dich anschaut, während du stehst, weiß sie ganz genau, dass du erwartest, selbstverständlich termingerecht behandelt zu werden.  Warum würdest du sonst da stehen?

Diese Regelung setzt voraus, dass du einen festen Termin hast und ist nicht geeignet für Wartezeiten beim Arzt oder Krankenhaus.

Für eine erfolgreiche Wirtschaft ist Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit selbstverständlich.  Gib dich nicht mit weniger zufrieden.

Bleib stehen im Wartezimmer.