Montagsfrage 19

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und die Woche gedanklich aktiv zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet daher:

Gibt es ein einziges Wort, welches du aus Überzeugung einfach nicht aussprichst, oder zumindest sehr ungern? Welches Wort kann das sein und warum?

Es kann ein Schimpfwort sein, oder vielleicht ein Begriff von einer anderen Sprache.

Manche Menschen haben Schwierigkeiten, diese Frage zu beantworten, denn sie haben bisher keine Gedanken darüber gemacht.

Wenn du weißt, was du nicht gerne tust, kannst du bessere Entscheidungen treffen, was du gerne tust und die Auswahl der Worte, die du im Alltag verwendest, gehört dazu.

Falls du es wissen möchtest, ja, ich habe auch ein Wort, welches ich einfach nicht verwende: geil. Dieses Wort kommt bei mir nicht vor und nicht, weil ich prüde bin, sondern weil ich das Wort einfach bescheuert finde. Schon immer gewesen. Ich benutze anstatt das Wort genial als Ersatz.

Warum ein Film oft eine gute Lösung ist

Wenn wir mit Problemen konfrontiert werden, dann versuchen wir sie meistens selbst zu lösen. Und wenn das nicht klappt, dann suchen wir oft nach weiteren Lösungen oder Anregungen.

Vielleicht suchen wir im Netz oder bei Bekannten und Freunden. Manchmal klappt es und manchmal nicht.

Wenn das Problem nicht sofort gelöst werden muss, dann gibt es eine weitere Lösung, woran viele Menschen vielleicht nicht denken würden, dass diese Lösung überhaupt funktioniert.

Schaue einfach einen guten Film an.

Diese Methode erreicht gleichzeitig drei Aspekte der Problemlösungskompetenzen. Gedankliche Ablenkung, Abstand zum Thema und abweichende Anregungen.

Durch eine solche kurze Unterbrechung kommen oft ganz neue Ideen.

Nicht umsonst wird behauptet, dass die besten Ideen kommen, wenn man unter der Dusche steht. Wenigstens beim Filmschauen muss man sich nicht nachher abtrocknen, bevor die neuen Ideen umgesetzt werden können.

Bitte keine Bitte um Verständnis ohne Verständnis

Es kommt immer wieder vor, dass etwas Unvorhergesehenes passiert. Oft geht es um die Lieferung von bestellen Waren im Netz, aber es kann sich auch um einen geplanten Termin handeln.

Meistens wird die bestellte Ware zu einem späteren Zeitpunkt geliefert oder der Termin findet zu einem anderen Zeitpunkt statt.

Es kann immer etwas passieren und es ist immerhin begrüßenswert, wenn wir überhaupt eine Mitteilung bekommen, dass sich etwas ändert, anstatt ungeduldig auf einer vorgesehenen Sendung zu warten oder vor einer geschlossenen Türe zu stehen.

Es gehört zum höflichen Umgang miteinander, dass Planabweichungen immer den anderen betroffenen Teilnehmern mitgeteilt wird. So etwas kann immer wieder vorkommen.

Es gehört aber auch zum höflichen Umgang miteinander, dass man sich für diese Veränderung entschuldigt, denn die anderen Betroffenen müssen sich anpassen und das kann manchmal schwierig oder mit Aufwand verbunden sein.

Eine Bitte um Verständnis gehört jedoch nicht zum höflichen Umgang miteinander und ist vollkommen überflüssig. Erschwerend dazu kommt die Tatsache, dass wir in der Regel gar nicht wirklich wissen, warum etwas geändert wird.

Ich kann kein Verständnis für etwas aufbringen, wenn ich die Sache nicht verstehe.

Die Bitte um Verständnis ist nicht anders als eine oft gut gemeinte und höfliche Redewendung. Tatsächliche ist sie aber nutzlos.

Wenn du etwas ändern musst, dann mache es anderweitig wieder gut, aber bitte nicht um Verständnis. Diese Redewendung hat ausgedient.

Kleinigkeiten im Alltag verändern

Manche Tätigkeiten im Alltag sind träge, wiederholend und langweilig. Trotzdem müssen wir oft damit klarkommen und die Arbeit oder Aufgabe erledigen.

Da solche Tätigkeiten immer wieder vorkommen, verlieren wir häufig den Überblick für abweichende Möglichkeiten, denn wir wollen nur fertig werden.

Dabei wird leicht vergessen, wie entscheidend die Kleinigkeiten sind und wie sie für Abwechslung sorgen können, um uns ein wenig von der Trägheit, Wiederholung und Langeweile der Tätigkeit ein wenig zu entlasten.

Wir tendieren zu unterschätzen, welche positive Auswirkungen eine kleine Veränderung verursachen kann.

Welche Kleinigkeiten verändert werden können und welche sinnvoll sind, muss individuell entschieden werden. Aber unsere Vorstellung täuscht uns oft und wir stempeln den Nutzen einer kleinen Veränderung ab, bevor wir sie ausprobiert haben.

Erst eine Kleinigkeit verändern, dann bewerten. Nicht umgekehrt.

Das Problem einen Namen geben

Ich komme aus der Motivationsszene und habe mehrfach auf der Bühne vor einem Publikum gestanden, um Vorträge über Motivation und Problemlösungen zu halten.

Bei diesen Veranstaltungen haben viele Teilnehmer immer wieder die gleiche Frage gestellt: Wie kann ich mein Problem am besten lösen?

Die Antwort ist auch immer wieder die Gleiche: Am besten mit einer Lösung, die sowohl zu dir als auch zum jeweiligen Problem passt, aber bevor du damit anfängst, kannst du das Problem einen Namen geben, wenn du möchtest.

Ein Problem lässt sich zunächst am besten lösen, wenn wir das Problem so genau wie möglich definieren und beschreiben. Je detaillierter, umso besser. Diese Behauptung dürfte nachvollziehbar sein.

Gib deinem Problem aber auch einen Namen. Er muss nicht ein realer oder bekannter Name und kann auch ein Fantasiename sein. Wenn dein Problem einen Namen hat, dann haben die meisten Menschen eine andere Beziehung dazu und betrachten das Problem ein wenig mehr mit Abstand und Distanz, die besten Voraussetzungen für effektive Problemlösungen.

Aber nicht jedes Problem kann und auch soll einen Namen bekommen. Aber wenn ein Name zum jeweiligen Problem passt, angemessen und sinnvoll ist, dann kann er hervorragend bei Problemlösungen funktionieren.