Glaubwürdigkeit mit Zielen

Bist du noch glaubwürdig, wenn du ein persönliches Ziel von dir änderst? Viele Leute kennen vielleicht dein angestrebtes Ziel ebenfalls oder du hast mit denen darüber gesprochen. Was würden sie dann über dich denken, wenn du plötzlich anders denkst?

Wir stecken Menschen gerne in Schubladen, denn das ermöglicht uns eine einfache Zuordnung. Er tickt so und sie tickt so. Das ist vollkommen in Ordnung und in vielen Fällen erleichtert uns den Umgang miteinander.

Wenn du ein Ziel von dir änderst, dann stehen die Menschen, die dein voriges Ziel bereits kennen, vor einem Problem. Du passt nicht mehr in deren Zuordnung und das verursacht zunächst nur Unsicherheit, denn sie wissen nicht, in welcher Schublade, die sich stecken sollen. Diese Unsicherheit verursacht ein wenig Stress und eine neue Zuordnung ist mit Arbeit und Aufwand verbunden.

Genau aus diesen Gründen, Arbeit und Aufwand, ist der eigentliche Hauptgrund, weshalb Menschen ungern ihre Meinung oder ein gestrebtes Ziel ändern. Es muss überall ein Update geben, damit die Menschen auf dem neuesten Stand sind und das wollen viele Menschen nicht.

Die Menschen sollen lieber in den bereits vordefinierten Schubladen stecken, denn das ist doch so viel einfacher und bequemer.

Wenn du ein angestrebtes Ziel von dir änderst, dann werden es zwangsläufig Menschen geben, die deine Entscheidung gut finden, und welche, die weniger damit zufrieden sind. Das liegt auf der Hand und ist klar.

Aber es steckt mehr drin.

Wenn du ein Ziel änderst, verlierst du zwangsläufig zunächst an Glaubwürdigkeit.

Warum?

Weil die Leute wissen, dass du nun selbst nicht mehr so an deinem Ziel glaubst wie früher, du hast dich wohl geirrt und das wird ungern gesehen. Wer möchte mit Menschen zu tun haben, die sich immer wieder irren?

Diese Betrachtungsweise ist aber glücklicherweise nur oberflächlich und von kurzer Dauer, wenn du dich mit den Ursachen für die Änderung auseinandersetzt. Leider kostet diese Auseinandersetzung sowohl Zeit als auch Mühe, weshalb sie genau deshalb nicht immer gemacht wird.

Erst wenn wir wissen, weshalb ein Ziel nicht mehr verfolgt wird, können wir eine neue Zuordnung vornehmen und möglicherweise auch Verständnis für die Entscheidung gewinnen.

Und DAS erzeugt Glaubwürdigkeit. Mir ist jeder Mensch sympathisch, der Fehler eingesteht und ein Ziel ändert als jemand, der keine Fehler zugeben kann und nicht bereit ist, sich zu ändern, auch wenn das bedeutet, Zeit und Aufwand für eine neue Zuordnung vornehmen zu müssen.

Glaubwürdig ist der Mensch, der bereit ist, seine Ziele zu ändern und diese offen kommuniziert.


Kurzfristige Nachrichten

Die Versuchung ist groß, nur solche Blogbeiträge zu schreiben, die Erfolg versprechen. Die Themen sollen von einem größeren Publikum von Interesse sein, sonst kommen angeblich keine Besucher.

Die gleiche Problematik haben Nachrichtensender. Wenn die Nachrichten uninteressant sind, wird es weniger Zuschauer geben, die Werbung ausgesetzt werden können.

Die überwiegende Mehrzahl aller Nachrichten haben eine kurzfristige Lebensdauer und sind vielleicht informativ, aber von dauerhafter Wichtigkeit sind sie auch nicht. Blogbeiträge müssen stets aktualisiert werden und Nachrichten können sich in Minutentakt ändern. Alles sehr kurzlebig.

Damit die meisten Nachrichten wahrgenommen werden, müssen sie zunächst Aufmerksamkeit erzeugen. Die Themen müssen zum Zeitgeist passen und interessant sein, nicht aus Sicht des Redakteurs, sondern aus Sicht der Zuschauer.

Einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, offenbart jedoch eine interessante Erkenntnis.

Die meisten wichtigen, bedeutsamen und auch bekannten Zitate, Meinungen und Theorien wurden von Menschen erfasst, die nicht für ein bestimmtes Zielpublikum gearbeitet haben, sondern haben ihre eigenen Bedenken, Überzeugungen und Meinungen frei vorgetragen.

Kann es sein, dass kurzfristige Nachrichten zwar möglicherweise Erfolg haben können, aber es die freien Nachrichten sind, die ohne Publikumszwang und aus freiem Geist verfasst wurden, die eher langfristigen Bestand haben? Die Geschichte scheint dieser These zu bejahen.


Keine Lust mehr?

Eines Tages betrifft Bocklosigkeit uns alle. In den meisten Fällen ist diese Bock- oder Lustlosigkeit vorübergehend. In anderen Fällen kann dieser Zustand etwas länger anhalten.

Wenn wir einfach keine Lust mehr auf etwas haben, dann ist die bewährte Methode eine Nacht darüber zu schlafen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, ob es weitergehen soll oder nicht.

Viele von uns geben einfach zu früh auf oder erwarten Ergebnisse zu schnell. Mit der Enttäuschung erfolgt oft die Lustlosigkeit weiterzumachen.

Keine Lust mehr zu haben, ist nicht automatisch ein Endergebnis ohne Alternative.

Eine Alternative ist es, zeitlichen Abstand zu gewinnen, zum Beispiel mit dem Schlaf. Nicht umsonst soll man vor einer wichtigen Entscheidung erst eine Nacht darüber schlafen. Das Sprichwort hat tatsächlich etwas in sich.

Eine weitere Alternative ist, nach Zweitmeinungen zu fragen. Beim Partner, Arbeitskollegen oder bei guten Freunden. Was sagen sie zu der Lustlosigkeit? Können diese Menschen die Lage nachvollziehen oder verstehen? Was sagen sie dazu?

Letztlich kann es auch tatsächlich sein, dass du aus guten Gründen einfach keine Lust mehr hast. Dann ist ein Wechsel vielleicht doch die beste Option, aber nicht bevor die anderen Möglichkeiten erst ausgeschlossen werden.


Wenn Optionen uns hindern

Optionen sind wichtig im Leben, aber sie erfordern Entscheidungen, damit wir vorwärtskommen.

Wenn wir für etwas entscheiden, dann wird grundsätzlich automatisch auch gegen etwas anderes entschieden.

Genau demzufolge wird dauerhaft und fieberhaft nach Lösungen gesucht, die so wenig negative, unvorteilhafte und unpopuläre Aspekte wie möglich mit sich bringen. Eine schwierige Aufgabe.

Wenn wir ein Bild am Computer ein wenig bearbeiten möchten, dann gibt es zahlreiche Optionen dazu. Welches Programm soll ich benutzen? Wie bekomme ich das beste Ergebnis? Mit welchen Apps komme ich vielleicht persönlich am besten klar?

Es ist bereits vorgekommen, dass so viele Optionen vorhanden waren, dass das Bild doch nicht weiter bearbeitet wurde, sondern genauso gelassen, wie es war. Letztlich auch eine Option.

Eine bewährte Methode, nicht im Dschungel des Optionswahns gefangen zu werden ist es, zeitliche Abstände zu setzen für eine bestimmte Option.

Beispiel: Heute bearbeite ich das Bild mit dem Programm „Paint“ aus Windows, trotz allen anderen Optionen. Ich bleibe auch bei dieser Entscheidung für die nächsten 60 Tagen fest dabei und lasse mich nicht von anderen Optionen ablenken oder stören. Erst nach 60 Tagen kann ich andere Optionen in Betracht ziehen und eine neue Entscheidung treffen.

Die Methode funktioniert tatsächlich und sorgt für Entspannung und Klarheit.

Zumindest für die nächsten 60 Tage.


Wenn etwas nicht verständlich ist

Ich muss zugeben, ich habe gelegentlich etwas gelesen und am Ende einfach nicht verstanden, was ich da gerade gelesen habe. Aus einem unbekannten Grund kam die Botschaft des Artikels bei mir einfach nicht rüber.

Dann habe ich den Artikel nochmals gelesen.

Immer noch null verstanden.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich die Tendenz, in den geistigen Angriffsmodus zu wechseln.

„Wie blöd, muss dieser Autor sein, dass er so unfähig ist, verständliche Texte zu schreiben?“

Ich habe den blöd geschriebenen und bescheuerten Artikel zur Seite geschoben für eine spätere Entsorgung im Papierkorb.

Ein wenig später war ich am Aufräumen und der Artikel war erneut in meiner Hand. Die Entsorgung naht! Kurz vor dem Abwurf in den Papierkorb habe ich einen Blick auf den Text geworfen und doch nochmals kurz aus Gewohnheit überflogen.

Auf einmal hat es „klick“ gemacht.

Ich habe die Botschaft plötzlich doch verstanden.

Warum ich den Text nicht vorher verstanden habe, kann verschiedene Gründe haben. Fehlende Aufmerksamkeit. Vielleicht selbst nicht gerade bei der Sache zu sein. Möglicherweise etwas nicht richtig gelesen oder zu schnell überflogen.

Kommen solche Aspekte auch mit unserem Umgang miteinander vor?

Vielleicht kann es sich auch hier lohnen, mehrere Anläufe zu machen, damit es „klick“ macht.