Fachlich korrekt, aber falsch verstanden

Gestern habe ich mich schon wieder mit Kommunikationsmodellen beschäftigen müssen, um Probleme mit der Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und seinem Chef zu besprechen.

Für den Chef war der Mitarbeiter nett aber faul und hat meistens nur andere Dinge im Kopf gehabt als die Arbeit.

Für den Mitarbeiter hat der Chef keine Ahnung, was tatsächlich im Betrieb abläuft und was wirklich gemacht werden muss, damit die angestrebten Ergebnisse erreicht werden können.

Das Ganze kam mir irgendwie bekannt vor…

In diesem Fall war die Ursache der Probleme die Beratung vor paar Monaten gewesen. Die Firma hat viel Geld für eine Beratung von einem Professor ausgegeben und ich habe die hinterlassenen Dokumente und Hinweise angeschaut.

Ich bin der Letzte, der gegen fachliche und vor allem anwendbare Beratung ist, besonders von einem Professor. Aber in diesem konkreten Fall, war die Beratung zwar fachlich korrekt, aber einfach nicht anwendbar.

Dieses Problem kommt in 80 % aller fachlichen Beratungen vor und ist der Hauptgrund, weshalb, nochmals, eine Beratung ohne vorherige Untersuchung immer mit Vorsicht zu genießen und im Zweifelsfalle, abzulehnen ist.

Die Hinweise des Professors wurden einfach missverstanden. Die hinterlassenen Dokumente wurden missinterpretiert. Der Professor hat sein Wissen unproduktiv übertragen.

Dann habe ich in der Sprache dieses Unternehmens gesprochen. Bestimmte Redewendungen und Fachbegriffe habe ich benutzt, die besonders in dieser Branche verwendet werden.

Es war plötzlich eine andere Kommunikation möglich, und zwar von beiden Seiten.

Alle Probleme sind noch nicht ganz gelöst worden, aber der Chef hat seine Meinung über den Mitarbeiter geändert und sich sogar bei ihm entschuldigt für seine Fehleinschätzung. Der Mitarbeiter versucht die Art und Weise, wie er sich selbst präsentiert und mit anderen Menschen redet, auch ein wenig zu ändern.

Der Weg ist noch lange, aber die ersten Ergebnisse sind schon erzielt worden.

Erst wenn wir etwas gemeinsam verstehen, sind wahre Veränderungen miteinander möglich.

Wenn Unterricht belehrt anstatt zu befähigen

Der zentrale Grund von Unterricht in allen Formen ist, eine Befähigung in einem Bereich zu ermöglichen oder eine bereits bestehende Fähigkeit zu ergänzen oder verbessern.

Oder in anderen Worten – Unterricht muss uns ermöglichen und anregen, etwas Neues oder anders zu unternehmen oder zu denken, damit er sinnvoll und zweckdienlich ist.

Unterricht heute wirkt oft belehrend, anstatt befähigend. Es wird vorgetragen von A bis Z damit keine Aspekte vergessen oder außer Acht gelassen werden. Mit dieser Informationsüberflutung wird lediglich belehrt, aber nicht ernsthaft befähigt.

Was in Erinnerung bleibt, kann später bei einer Prüfung wieder abgerufen werden und die Prüfung wird bestanden. Ausgezeichnet und Gratulation. Aber jetzt in der täglichen Praxis, was wird mit dieser Information gemacht, gibt es einen Nutzen und wie viel von dieser Information kann man noch abrufen in 6 Monaten? In 3 Jahren?

Nicht umsonst wird von Unterrichtsreform oft gesprochen und von vielen Pädagogen angeregt.

Dein Unterricht muss dich befähigen, sonst bleibt er lediglich eine Belehrung. Wenn dein Unterricht dich nicht befähigt, erforsche tiefer, weshalb du dieses Gefühl hast und rede mit anderen Menschen darüber. Die Erkenntnisse können teilweise wichtiger sein als der Unterricht selbst.

Kleinigkeiten im Alltag

Wir alle kennen die Kleinigkeiten im Alltag, die unseren Tag erleichtern oder uns eine kleine Freude unterbreiten. Manchmal nehmen wir diese Kleinigkeiten wahr und manchmal nicht.

Diese Kleinigkeiten können sowohl von unseren Mitmenschen als auch von automatisierten Vorgängen kommen.

Besonders wenn diese Kleinigkeiten immer wieder unterbreitet werden, dann werden sie möglicherweise zu einer Gewohnheit oder sogar Selbstverständlichkeit. Erst wenn diese Kleinigkeiten nicht mehr vorkommen, dann merken wir, dass etwas fehlt.

Notieren wir alle erlebten Kleinigkeiten im Alltag, die wir nur an einem einzigen Tag erleben, dann werden wir oft überrascht, wie oft diese Ereignisse tatsächlich vorkommen.

Gewohnheiten sind zwar wichtig, denn sie ermöglichen uns, unsere Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu richten. Gleichzeitig werden diese Gewohnheiten jedoch weniger aktiv wahrgenommen.

Es sind oft diese Kleinigkeiten im Alltag, die den Alltag erleichtern können, wenn wir gelegentlich mal einen neuen Blick auf sie werfen würden.

Ecken, Kanten und eine glatte Beziehung

Die meisten von uns möchten eine Partnerin oder einen Partner haben, die viele Gemeinsamkeiten mit uns selbst haben. Dieser Wunsch ist zwar nachvollziehbar, aber viele langjährigen und erfolgreichen Beziehungen erzählen eine andere Geschichte.

Es sind die Ecken und Kanten unserer Partnerin oder unseres Partners, die uns ergänzen und vervollständigen.

Wenn du einen Moment nachdenkst, haben nicht die meisten langjährigen Beziehungen bestimmte jeweiligen Rollen? Der eine macht so und die andere macht so? Jeder hat seinen und ihren Bereich?

Aber gemeinsam, mit allen Ecken und Kanten, bilden sie eine Einheit und ermöglichen eine glatte Beziehung.

Perfekt nicht, aber mit einer doch glatten Beziehung, und zwar mit allen Ecken und Kanten, können die meisten Menschen doch lange zusammenbleiben.

Gemeinsamkeiten sind zwar wichtig für den Anfang einer Beziehung, aber es sind die Ecken und Kanten der einzelnen Beteiligten, die eine Beziehung meistens langfristig garantieren.

Abschalten am Ende des Tages

Nach einem langen und stressigen Arbeitstag wollen wir manchmal nur schnell nach Hause fahren und abschalten. Keine Telefonate mehr, kein Stress und keine Hektik.

Wie wir abschalten und was wir dabei tun, ist ganz individuell und kann vollkommen unterschiedlich ausfallen. Meistens geht es aber darum, eine gewisse Freude dabei zu erleben.

Ablenkung und Abwechslung wird zwar häufig erwünscht, aber im Gründe genommen wollen wir alle letztlich eine gewisse Freude verspüren. Wir erhoffen diese Freude eben durch diese Ablenkung oder Abwechslung.

Treffen wir eine gute Entscheidung, wie wir uns am Ende des Tages abschalten und was wir dabei machen, tun oder lassen.

Wenn wir Freude verspüren, dann war die Entscheidung für uns vermutlich eine Gute. Entscheide aber jeden Tag neu, dann bleibt die Freude an unterschiedlichen Dingen länger aufrechterhalten.