Montagsfrage 5

Jeden Montag wird eine neue Frage gestellt, die vielleicht dazu genutzt werden kann, die graue Masse zwischen den Ohren anzuregen und zu einem gedankenreichen Wochenstart zu verhelfen.

Die Montagsfrage heute lautet:

Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Wenn du nur ein einziges Ereignis oder Erfahrung dieses Jahr komplett vergessen oder verdrängen konntest, was wäre das und vor allem warum?

Die eigenen Erwartungen an Feiertagen

Weihnachten ist dieses Jahr fast vorbei, aber nur fast und darum geht es jetzt.

Möglicherweise hattest du bestimmte Vorstellungen, wie du Weihnachten dieses Jahr verbringen wirst. Ist alles so gelaufen, wie du dir es vorgestellt hast?

Wenn du einen Plan oder eine Vorstellung hattest, dann hattest du ebenfalls gewisse Erwartungen gehabt.

Es sind jedoch unsere eigenen Erwartungen, die uns am meisten enttäuschen oder irritieren können.

Vielleicht wurde unsere Messlatte zu hoch gesetzt oder wir haben einfach zu viel erwartet. Alles ist möglich.

Die gute Nachricht ist, Weihnachten ist dieses Jahr noch nicht vorbei, nur fast.

Also, du hast noch Zeit und konntest etwas nachholen.

Aber nur, wenn du möchtest oder das Gefühlt hast, dass es besser wäre etwas jetzt zu klären als später.

Und nur, wenn du heute oder morgen handelst.

Oft reicht es, wenn die eigenen Erwartungen an Feiertagen kommuniziert werden, um zu vermeiden, dass Enttäuschungen sich nochmals nächstes Jahr wiederholen.

(M)eine Bedeutung von Weihnachten

Ob wir christlich orientiert sind oder nicht, gläubig oder nicht, in Stimmung oder nicht, hat Weihnachten Einfluss auf uns alle. Die Frage ist, welchen?

Wie wir Weihnachten betrachten, bewerten und zuordnen hat meistens zunächst mit der Kultur zu tun, in der wir aufgewachsen sind. Was wir am Weihnachten machen ebenfalls.

Wir messen, bewusst oder unbewusst, Weihnachten automatisch einer Bedeutung zu.

Mit der zunehmenden Zeit kann die eigene Bedeutung von Weihnachten sich ändern, sowohl zum Positiven als auch zum Negativen. Das sind die bekannten Weihnachtserfahrungen, die man im Laufe eines Lebens einsammelt.

Was bedeutet Weihnachten für dich? Eine Pflicht, glücklich zu sein, auch wenn man vielleicht im Moment nicht ist? Einkaufshorror mit Last-Minute-Einkaufen für Weihnachtsgeschenke? Die Geburt Christi? Freudige Feierlichkeiten mit Familie und Freunden?

Alle Antworten sind individuell und können sich mit der Zeit ändern.

Und genau diese Änderungen sind interessant und bemerkenswert. Meine eigene Bedeutung von Weihnachten hat sich oft geändert, daher glaube ich ein wenig darüber zu wissen, worüber ich berichte und werde hier nur zwei Beispiele von mir nennen.

Weihnachten 1990. Genau am 24. Dezember wurde ich als ehemaliger US-Soldat nach Saudi-Arabien versetzt, um an der Operation Dessert Storm wegen der Befreiung Kuwaits mitzuwirken. Meine persönliche Bedeutung von Weihnachten dieses Jahr? Eher schlecht.

Weihnachten in diesem Jahr hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, der aber die Bedeutung von Weihnachten für mich in den nächsten Jahren wichtiger und bedeutender machten. Ich hatte doch etwas mit der Familie und Freunden verpasst in diesem Jahr und das sollte in den nächsten Jahren nachgeholt werden.

Weihnachten 1994. Genau am 24. Dezember wurde mein Sohn Stefan geboren.

Ein Weihnachtskind.

Noch unterschiedlicher konnten die Weihnachten 1990 und 1994 einfach nicht sein.

Mein Fazit?

Weihnachten bedeutet für mich Hoffnung.

Hoffnung, dass der Krieg bald endet. Hoffnung, dass es meinem Sohn gutgeht und dass er glücklich und zufrieden ist. Hoffnung, dass das Eine oder Andere besser oder zumindest anders wird?

Egal, ob wir gläubig sind oder nicht, Weihnachten symbolisiert für mich Hoffnung.

Und dafür gibt es immer Grund zum Feiern.

Also, in diesem Sinne, frohe Weihnachten! 🙂

Wenn ein Unternehmensberater den Bleistift empfiehlt

In der heutigen Zeit wird fast alles digital gemacht und Unternehmen versprechen sich gewisse Wettbewerbsvorteile durch eine Digitalisierung. Schneller und günstiger soll alles werden und gelegentlich gehen diese Wünsche sogar in Erfüllung, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.

Und nicht alles, was digital ist, ist auch gleich schneller und günstiger.

Mit Notizen ist es ähnlich.

Es gab ein Meeting des Vorstands in einem mittelständischen Unternehmen, um die Ausblicke und Strategien für das neue Jahr festzulegen.

Es lagen Ideen, Vorschläge und Bewertungen in Papierform links und rechts auf einem großen runden Tisch. Der Wunsch war, den ganzen Papiergramm zu digitalisieren, damit alles besser organisiert werden kann.

Ich selbst verwende Joplin für meine Notizen seit Jahren und der Vorstand wollte mehr davon wissen.

Anstatt diese App zu erklären, habe ich einen Bleistift aus meiner Mappe genommen und diesen weitergereicht, selbstverständlich mit Radiergummi.

Ohne ein Wort zu sprechen, hat der Vorstand die Geste verstanden. Der Bleistift war das beste Werkzeug für die Organisation und Bewertung der vorliegenden Papiere. Der Unternehmensberater in der digitalen Welt hat den Bleistift empfohlen.

Und er wurde tatsächlich benutzt und der Papiergramm wurde effektiv und verständlich organisiert.

Die Moral der Geschichte?

Diese Empfehlung konnte ich nur unterbreiten, weil ich das Unternehmen tiefgründig kannte. Eine Digitalisierung ist nicht immer die beste Lösung für alle Herausforderungen und wer eine Empfehlung liefert, ohne vorher eine Prüfung der Anwendbarkeit in einem bestimmten Fall gemacht zu haben, handelt meistens fahrlässig und ist einfach nicht vertrauenswürdig.

Wenn Presseberichte nur den eigenen Bedürfnissen befriedigen

Seit über 30 Jahren schreibe ich Presseberichte für unterschiedliche Firmen, Vereine und Institutionen. Die jeweiligen Erwartungen und Vorstellungen an Presseberichten konnten nicht unterschiedlicher sein, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Die grundsätzliche Frage bei einem Pressebericht ist, was der Mehrwert für den Leser ist und hier werden die meisten Fehler gemacht.

Ein Beispiel aus der Praxis?

Gestern habe ich einen Bericht von einer politischen Partei in der lokalen Presse gelesen. Nein, nicht gelesen, nur überflogen, denn der Bericht war fast zwei Seiten lang und mehr als überfliegen konnte ich allein aus Zeitgründen nicht.

Der gesamte Bericht war letztlich nur ein Bericht über den Besuch eines Altenheims. Anstatt über den Mehrwert des Besuches für das Altenheim zu berichten, wurden die eigenen Personen in der Partei namentlich genannt, selbstverständlich mit Position in der Partei und beruflicher Tätigkeit. Es wurde über alles, was die Partei für Altenheime macht berichtet, aber fast gar nichts über das Altenheim oder die Einwohner selbst.

Ein solcher Bericht gehört höchstens in einer Rundmail an die eigenen Mitglieder und nicht in der öffentlichen Presse, denn der Bericht war am Ende nur Werbung für die eigene Partei im Mantel eines Presseberichtes.

Und so etwas kommt immer wieder vor und wird von vielen Unternehmen, Vereinen und politischen Parteien für die eigenen Bedürfnisse missbraucht.

Wir wundern uns, warum so wenig Menschen Vertrauen in den Nachrichten haben?

Mein Appell an die heutigen Pressesprecher in Deutschland:

Schreibt mit Mehrwert für den Leser. Wenn du nichts zu berichten hast, dann berichte nicht.