Wahrheit und Täuschung

Niemand möchte angelogen werden, aber sind wir uns auch wirklich sicher, dass wir immer nur die reine Wahrheit erfahren möchten?

Liefern wir selbst nur die reine Wahrheit aus oder mischen wir die Fakten mit ein wenig Täuschung, um besser dazustehen oder um die Gefühle anderer Menschen nicht zu verletzen?

Aus dem Film „Das Wunder von Manhattan“ von Bryan Bedford kommt auch die Frage:

„Was ist schlimmer: Eine Wahrheit, die eine Träne entlockt, oder eine Lüge, die ein Lächeln entlockt?“

Diese Frage ist vielleicht nicht ganz einfach zu beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ist die reine Wahrheit auch vollkommen objektiv und unveränderbar?

Die reine subjektive Wahrheit, die wir selbst empfinden, ist meistens eine Momentaufnahme, die sich jederzeit ändern kann, und zwar durch die Aufnahme von weiterer Informationen oder Erfahrungen. Also, die Wahrheit kann sich jederzeit ändern und das tut sie auch andauernd. Sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in zwischenmenschlichen Beziehungen wird die Wahrheit immer wieder neu definiert.

Die Täuschung ist eine absichtliche Handlung, um von der Wahrheit abzulenken. Täuschung unterscheidet sich daher von Unwissenheit oder Ahnungslosigkeit, die ohne Vorsatz verbreitet werden kann.

Eine der Künste von zwischenmenschlichen Verhandlungen ist zu erkennen, ob eine unzutreffende Aussage eine absichtliche Täuschung ist oder nur ehrliche Unwissenheit.

Es lohnt sich, diese Künste zu üben, und zwar für alle Beteiligten.

Dankeschön für deine E-Mail

Du bist gerade dabei, deine E-Mails zu lesen und auszusortieren. Es wird gelesen, gelöscht, archiviert, markiert damit du die Nachricht später lesen kannst und vielleicht paar E-Mails zurückschreiben.

Welche E-Mails schreibst du zurück? Antwortest du nur auf E-Mails von Freunden und Bekannten? Schreibst du zurück nur, um irgendwelche Fragen zu beantworten oder lediglich, um etwas zu bestätigen oder abzusagen?

Wie gehst du vor, wenn du eine E-Mail bekommst, die einfach nett oder schön war, aber absolut keine Antwort erfordert?

In der heutigen Zeit mit der Überflutung von E-Mails wollen wir zwar alle weniger davon haben, aber der Wert eines einfachen „Dankeschön für deine E-Mail“, ist unbezahlbar und drückt eine Wertschätzung aus, die wir mit wenig Aufwand und Mühen immer wieder erbringen können.

Warum haben wir so viele Ratgeber?

Wenn wir etwas wissen wollen, dann fragen wir einfach Onkel Google, denn er weiß bekanntlich doch alles. Wir geben unsere Frage ein und kommen dann gleich die Ergebnisse.

Unsere einfache Frage liefert dann tausende von Ergebnissen. Einige sehen vielleicht gar nicht so schlecht aus und wir recherchieren erneut, klicken auf Links zu weiteren Webseiten und informieren wir uns vertieft weiter.

Am Ende haben wir zahlreiche Antworten und Lösungen für unsere gestellte Frage bekommen, nur welche ist die richtige? Welche Antwort ist wahr? Welche Lösung passt zu unserer Frage wirklich?

Das Problem mit Google-Ergebnissen ist das gleiche Problem, welches wir mit Ratgebern haben. Zahlreiche und unterschiedliche Antworten auf eine einzige Frage werden geliefert. Unterschiedliche Sichtweisen und Antworten sind die Regel, denn alle möglichen Probleme sollen dadurch abgedeckt sein. Wir wollen ja keine offenen Fragen haben, oder?

Die Herausforderung ist immer die gleiche: Die Anwendbarkeit in deinem bestimmten und konkreten Fall muss auf deine Bedürfnisse und Erwartungen angepasst und abgestimmt werden, damit sie effektiv sind und das können weder Ratgeber noch Ergebnisse im Internet, denn sie kennen dich einfach nicht.  

Einfache Fragen lassen sich mit einfachen Antworten beantworten. Je komplizierter und persönlicher die Frage wird, desto weniger geeignet werden Suchergebnisse und Ratgeber dafür sein.

Wir haben so viele Ratgeber, weil es so viele unterschiedliche Antworten gibt.

So viele Ratgeber zu haben, ist an sich gar nicht schlecht. Jedoch nicht zu vergessen, dass nicht alle Ratgeber geeignet sind, um deine Frage zutreffend und passend zu beantworten, ist ein erster Schritt Richtung Ratgeber Reduktion. Die Suche nach passenden Antworten wird dann gezielter durchgeführt werden können.

Wir wissen das zwar alles schon, aber eine freundliche Erinnerung hat sich in der Vergangenheit bei vielen Menschen als sehr hilfreich erwiesen.

Wie du die besten Menschen finden kannst

Wir wollen alle es mit den besten Menschen zu tun haben. Wir wollen den besten Partner fürs Leben finden. Den besten Arzt für eine bevorstehende Operation oder Behandlung. Den besten Steuerberater oder Anwalt für eine Vertretung oder Rechtsstreit.

Eine gemeinsame Eigenschaft von den meisten besten Menschen ist, dass sie wählerisch sind, mit wem sie es zu tun haben wollen. Nicht jeder kommt in Betracht. Aufträge werden abgelehnt und der angestrebte Partner fürs Leben bleibt außer Reichweite.

Diese Einstellung sorgt aber häufig für Missverständnisse. Sie sind dann arrogant oder abgehoben und werden daher in der Bewertung heruntergestuft. Plötzlich sind sie dann nicht mehr die besten.

Aber wenn wir selbst mit den besten Menschen es zu tun haben wollen, dann sind wir ebenfalls wählerisch und selektiv. Nicht jeder kommt in Betracht. Wenn wir das machen, dann ist das selbstverständlich und okay, aber, wenn andere es machen, dann sind sie häufig einfach nicht gut genug.

Die besten Menschen findest du bei den Leuten, die wählerisch sind und nicht alles annehmen oder akzeptieren.  Das sind die Menschen, die auch nein sagen, bevor sie eine schnelle Entscheidung treffen müssen. Das sind aber auch meistens die Menschen, die sich lohnen kennenzulernen.  

Wenn du die besten Menschen in deinem Leben haben möchtest, dann sei kein Bittsteller. Eine gesunde Portion Selbstbewusstsein ist zwar auch hilfreich, aber nicht unbedingt unabdingbar notwendig.

Zeig einfach den besten Menschen, dass es sich lohnt, mit dir es zu tun zu haben. Warum lohnt es sich? Warum sollen diese Menschen es mit dir zu tu haben wollen? Was haben sie davon?

Wenn du diese Antworten parat hast und anwendest, dann werden auch die besten Menschen es mit dir zu tun haben wollen.

Gratulieren wir uns am Ostern?

Wenn Menschen sich heute begegnen, wünschen viele von uns den anderen ein frohes Ostern. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Es gibt aber Menschen, die Ostern nicht feiern, nicht dieser Glaubensrichtung angehören oder orthodoxen Christen sind, die das Osterfest, welches dieses Jahr am 24. April stattfindet, später feiern.

Wenn wir diese Faktoren betrachten, dann können wir einen Ostergruß immer erwarten?

Nehmen wir ein Beispiel am Umgang mit anderen Kulturen. Seit über 20 Jahren gratuliere ich meine arabischen Klienten und Freunde zu deren Zuckerfest nach Ramadan und sie freuen sich immer riesig darüber. Bekomme ich irgendwelche Nachrichten von diesen gleichen Menschen zum Ostern oder Weihnachten?

Fast nie.

Es stellt sich vielleicht die Frage, warum ich diesen Menschen gratuliere, wenn sie es selbst nicht bei mir tun und ich muss gestehen, ich habe darüber nachgedacht.

Soll ich aufhören zu gratulieren, wenn sie mir zu meinen Festen nicht gratulieren?

Die Antwort ist nein.

Warum?

Weil ein Gruß ein Geschenk ist, ohne Erwartung einer Gegenleistung. Wenn wir unsere Grüße mit Bedingungen oder Erwartungen verknüpfen, dann haben wir das Ziel einer solchen Gratulation verfehlt. Ich weiß, dass meine Grüße eine Freude verursachen und darüber freue ich mich auch und kann damit leben.

In diesem Sinne – frohe Ostern!