Die Entscheidung, nicht zu entscheiden…

… ist auch eine Entscheidung, es stellt sich nur die Frage, warum sie getroffen wurde, denn eine solche Entscheidung ist fast niemals endgültig.

Wenn neue Erkenntnisse vorkommen oder wenn die eigene Meinung sonst mehr oder weniger, wie auch immer, geändert wird, dann kann diese Entscheidung, nicht zu entscheiden, plötzlich revidiert werden.

Es wird dann doch eine neue Entscheidung getroffen, die erste Entscheidung, nicht zu entscheiden, ist hinfällig.

Manchmal sind wir gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, bevor wir alles wissen.

In solchen Fällen ist eine Entscheidung, nicht zu entscheiden, nichts anderes als eine Bitte um Aufschub, bis eine Entscheidung getroffen wird.

Anstatt zu entscheiden, nicht zu entscheiden, hast du die gleiche Flexibilität und den gleichen Spielraum, wenn du einfach um einen Aufschub für die Entscheidung bittest.

Diese Bitte um Aufschub gilt auch für sich selbst.

Motivation durch Abwechslung

Eine der einfachsten und erfolgversprechendsten Möglichkeiten für einen Motivationsschub lässt sich in einem Wort zusammenfassen:

Abwechslung

Es ist die Abwechslung, die man sich am schnellsten vornehmen kann, um die Motivation zu verbessern, wenn schwierige und vielleicht langweilige Zeiten vorkommen.

Auch wenn die Tätigkeit selbst nicht verändert werden kann und Abwechslung in dieser Hinsicht nicht möglich ist, ist eine geistige Abwechslung dennoch fast immer möglich.

Bei wiederholenden Tätigkeiten kann etwa ein bekanntes oder schönes Lied leise gesungen werden (und laut singen geht auch, wenn andere Menschen in der Nähe damit keine Probleme haben)!

Geistige Abwechslung ist fast immer gleichbedeutend mit körperlicher Abwechslung.

Wichtig bei einer Abwechslung ist zu wissen, dass man die Auswirkungen einer Abwechslung fast immer unterschätzt, bis sie begonnen wird.

Die Suche verfeinern

Etwas zu finden bedeutet nicht zwangsläufig, dass es auch gefunden wird.

Diese Tatsache kann ich aus der eigenen wiederholten Erfahrung bei der Suche nach meinen eigenen Haustürschlüsseln daheim definitiv bestätigen.

Was aus dieser Suche gelernt wird, ist aber interessant und auch in anderen Bereichen anwendbar.

Damit ich meine Schlüssel finden kann, was mache ich?

Ich denke darüber nach, wo ich gewesen bin und was ich getan habe, seit ich zu Hause bin.

Ich habe meine Suche — verfeinert.

Nicht einfach suchen ohne Richtung, sondern so gezielt wie möglich.

Je feiner oder detaillierter wir unsere Suche vornehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir finden, wonach wir suchen.

Meine Schlüssel neigen dazu, auf der Couch zu liegen, wenn sie nicht an dem Platz sind, an den sie gehören. Aber leider sind sie doch nicht immer da und die Suche geht im Bad weiter.

Ich hätte genauso gut die ganze Wohnung absuchen müssen (und das kann auch vorkommen), aber da die Suche verfeinert wurde, sind die besten Chancen gegeben, dass ich doch nicht zu spät zum nächsten Termin erscheine, weil ich die Schlüssel doch relativ schnell gefunden habe.

Die Suche zu verfeinern, ist oft vernünftiger als einfach zu suchen.

Ein Problem für jede Lösung

Es gibt nicht für jedes Problem eine Lösung, aber jeder Lösung liegt ein Problem zugrunde.

Deswegen wurde die Lösung überhaupt entwickelt. 

Aber je mehr Lösungen wir für dasselbe Problem entwickeln, desto mehr Probleme schaffen wir, und das ist ein wichtiges Element, das wir bei der Entwicklung unserer eigenen Problemlösungsfähigkeiten im Auge behalten sollten.

Die Frage zu beantworten ist immer, wozu es eine zweite Lösung geben soll, wenn die erste Lösung das Problem löst. 

Oder doch nicht. Oder wir sind doch nicht sicher. Oder wir wollen doch weitere Möglichkeiten ausschließen, bevor wir die erste Lösung ausprobieren. 

Oder. Oder. Oder.

Sogenannte „alternative Lösungen“ sind ein Beispiel für die Schaffung neuer Probleme durch weitere Lösungen.

Wenn eine bereits gefundene Lösung tatsächlich funktionieren soll, dann gibt es keinen Grund, weitere Lösungen anzubieten. 

Selbstverständlich kann und soll stets nach besseren Lösungen gesucht und erforscht werden, aber das sind als Versuche und Forschungen zu deklarieren und (noch) nicht als Lösungen. 

Andernfalls werden wir mit diesen sogenannten Lösungen nur noch mehr Probleme schaffen.

Wissen und Verständnis

Nur weil wir etwas wissen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass wir es auch verstehen. 

Wissen kann man erwerben, aber Verständnis muss man sich selbst erarbeiten.

Dies ist einer der Gründe, weshalb Wissen auch unterschiedlich interpretiert und bewertet werden kann. 

Das jeweilige Verständnis ist unterschiedlich. 

Entscheidend für einen Wissenstransfer mit anderen Menschen ist somit nicht der Besitz des Wissens selbst, sondern das Verständnis des Wissens.

Die Anwendbarkeit und Glaubwürdigkeit von Wissen wird immer durch Verständnis gestärkt.

Und die meisten Menschen können schnell erkennen, ob man etwas nur weiß oder wirklich versteht.

Etwas zu wissen ist nur der Anfang, denn erst wenn wir etwas auch verstehen, können wir das Wissen am besten anwenden.

Und ist die Anwendung von Wissen nicht der Grund, warum wir überhaupt etwas lernen wollten?