Montagsfrage 151

Jeden Montag gibt es eine neue Frage, um die grauen Zellen zwischen den Ohren in Schwung zu bringen und die Woche mit einem aktiven Geist zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Wenn du im Auto sitzt und die Ampel vor dir auf Gelb springt, was machst du dann üblicherweise: beschleunigst du oder bremst du?

Die Betonung hier liegt auf „üblicherweise“, denn es gibt immer unterschiedliche Situationen, die unterschiedlich behandelt werden.

Bist du normalerweise jemand, der aufs Gaspedal tritt, oder jemand, der früh bremst?

Man kann sehr viel über Menschen lernen, wenn wir beobachten, wie sie Autofahren.

Wir können also auch viel über uns selbst lernen, wenn wir uns einen Moment Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wie wir uns an Ampeln verhalten.

Kurze Besuche

Heute habe ich einen älteren Herrn besucht, der mich um ein wenig Hilfe bei seinen aktuellen Verträgen gebeten hat, die er gemeinsam mit mir, überprüfen und möglicherweise ändern oder kündigen wollte.

Tatsächlich konnten wir insgesamt zehn Verträge finden, die nicht mehr in der bisherigen Form weitergeführt werden sollen.

Die Arbeit wird in den nächsten Tagen und Wochen vorgenommen und der ältere Herr hat sich sehr über diese „Optimierungen“ gefreut.

Er hat sich jedoch mehr über diesen kurzen Besuch gefreut, als über die bevorstehenden Optimierungen.

Insgesamt war ich knapp lediglich eine Stunde da und die Arbeit ging schnell.

Er sagt, es sei eine der schönsten Stunden seit Monaten gewesen, und ich musste mich fragen, ob das an den Verträgen oder an meinem Besuch lag.

Vielleicht sowohl als auch.

Der Besuch war nur eine Stunde lang, aber er hat einen guten Eindruck und gute Gefühle hinterlassen.

Wir bräuchten allgemein mehr kurze Besuche, auch ohne Vertragsoptimierungen.

Das System namens Prinzip

Ich habe prinzipiell, mein ganzes Leben nach Prinzipien geführt.

Ein Prinzip liegt meistens Überzeugungen zugrunde.

Trotz Widerständen und Schwierigkeiten handele ich prinzipiell nach meinen Überzeugungen.

Was ich jedoch selbst im Laufe der Zeit gelernt habe, ist, dass Überzeugungen sich ändern können, und das bedeutet gleichzeitig, dass ein Prinzip sich dadurch ändern kann.

Was ich ebenfalls gelernt habe, ist, dass es Menschen gibt, die trotz besseren Wissens, fest an eingefahrenen und alten Prinzipien festhalten.

Teilweise sind das Gewohnheiten, die ungern und schwierig sein können, abzulegen oder anzupassen.

Es hat sich in den vergangenen Jahren jedoch herausgestellt, dass es meist schwieriger ist, an alten Prinzipien festzuhalten, als es ist, die Mühen und Anstrengungen zu machen, um neue Prinzipien zu verinnerlichen und die notwendigen Glaubenssätze damit zu verbinden.

Manchmal wissen wir oder haben ein Bauchgefühl dafür, dass ein bisheriges Prinzip nicht mehr zweckdienlich, hilfreich oder sogar nicht mehr richtig ist.

Daher sollte sich jeder, der ein Prinzip hat, bewusst sein, dass ein Prinzip immer eine Momentaufnahme ist und daher jederzeit geändert oder an neue Umstände angepasst werden kann, wenn neue Erkenntnisse oder Erfahrungen hinzukommen.

Das System namens Prinzip ist lebendig, flexibel und anpassbar.

Nicht immer leicht oder einfach, aber das System namens Prinzip sorgt dafür, dass wir stets nach unseren eigenen Prinzipien handeln und auch leben.

Und das ist ein gutes Prinzip.

Wenn etwas nicht klappt

Suche nicht gleich nach einer schuldigen Person, sondern nach dem schuldigen Ereignis, denn es gibt einen Unterschied.

Es kann natürlich vorkommen, dass die Schuld dafür, dass etwas nicht funktioniert hat, bei einer bestimmten Person liegt. Dennoch ist es effektiver, produktiver und auch fairer, zunächst nach dem Ereignis zu suchen, das dazu beigetragen hat, dass etwas nicht funktioniert hat.

Auch wenn eine Person direkt verantwortlich ist, gibt es in fast allen Fällen mehrere Gründe dafür, und um sich ein vollständiges Bild von der Situation zu machen, müssen diese anderen Faktoren immer berücksichtigt werden.

Die Suche nach dem Ereignis, das das Problem verursacht hat, ist in der Regel produktiver und hilfreicher als die Suche gleich nach einer verantwortlichen Person.

Schnell wieder Orientierung finden

Wer viel zu tun hat, kennt vermutlich das Problem: Man verliert schnell die Orientierung.

Es gibt manchmal so viele und auch unterschiedliche Dinge zu tun, dass man schnell den Überblick verlieren kann.

Was man als Nächstes tun soll, ist eine einfache Frage zu stellen, jedoch nicht immer so einfach zu beantworten.

Da ich selbst sehr strapaziert und gleichzeitig auf unterschiedlichen Gebieten tätig bin, kann ich nur einen Tipp aus der Praxis geben, der mir selbst geholfen hat, eine gewisse Orientierung in schwierigen Zeiten zu finden.

Suche zunächst einfach nur eine einzige Tätigkeit oder Aufgabe aus und fokussiere dich lediglich auf diese eine Sache.

Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich hierbei NICHT um die wichtigste oder dringendste Angelegenheit handeln muss, denn es wird hier nicht bewertet, es geht nur darum, erneut die Orientierung zu finden.

Wenn du dich auf eine einzige Aktivität konzentrierst, ermöglichst du deinem Geist, sich auszuruhen, und kannst danach oft viel besser, klarer und zielgerichteter denken als zuvor, bevor du diese eine Sache getan hast.

Es ist diese Erholung für das Gehirn während dieser Zeit, die es mir oft ermöglicht hat, plötzlich wieder eine gewisse Orientierung zu finden.

Und mehr als einmal war es diese eine, zufällig gewählte Aktivität, die ich unternahm, um mich wieder zu orientieren, die sich als der richtige Schritt herausstellte.

Aber das konnte ich erst erkennen, als ich mich wieder orientieren konnte.