Gefühlte Wichtigkeit

Wir wissen alle, was dir wichtig ist, schon lange nicht bedeutet, dass es für andere Menschen auch wichtig ist. Das liegt auf der Hand und ist völlig klar.

Aber doch so völlig klar ist es allen Menschen manchmal doch nicht.

Wir tendieren, die Wichtigkeit einer Sache mit dem Ist-Zustand zu definieren. Es ist gerade wichtig. Es ist im Moment dringend. Es wird morgen wichtig sein. Das ist die Momentaufnahme.

Aber wie sieht die Sache morgen tatsächlich aus? Immer noch wichtig? Immer noch genauso wie jetzt oder vielleicht noch wichtiger als je zuvor?

Die Wichtigkeit einer Sache wird meistens zweifach bemessen. Die relative Wichtigkeit zu dir persönlich und die Wichtigkeit im Moment (der Ist-Zustand). Die Kombination beider Eigenschaften sorgt für die gefühlte Wichtigkeit der Sache.

Wenn es dir stets bewusst wird, wie eine gefühlte Wichtigkeit entsteht und bewertet wird, dann hast du die besten Möglichkeiten, die gefühlten Wichtigkeiten korrekt und passend zu dir zuzuordnen.

Aus der Übung

Bestimmte Fähigkeiten wie Rad fahren verlernen wir nie. Einmal gelernt, können wir immer Rad fahren. Andere Fähigkeiten dagegen müssen ständig weitergeübt werden, damit wir sie beherrschen.

Manchmal verkennen wir aber unsere eigenen Fähigkeiten und vergessen, die notwendigen Fähigkeiten zu trainieren.

Wichtig ist zu erkennen, was du wirklich gut kannst ohne ständige Übung und was regelmäßig trainiert werden muss, damit du eine Topleistung erbringen kannst.

Allein das Wissen darüber entscheidet in der Regel über Erfolg oder Misserfolg.

Das nächste Mal, wenn du feststellst, dass du „aus der Übung“ bist, frag dich, warum du das denkst. Bist du bewusst aus der Übung oder war das eine Überraschung für dich?

Kauf oder Abo?

Viele Produkte und Dienstleistungen werden heutzutage als Abonnement verkauft. Du bezahlst einen regelmäßigen Betrag (monatlich oder jährlich) und dafür darfst du das Produkt oder die Dienstleistungen so lange benutzen, wie du sie bezahlt hast.

Ein hervorragendes Geschäftsmodell für die Industrie, aber fast immer schlecht die Konsumenten. Wie immer, Ausnahmen bestätigen die Regel, auch in dieser Überlegung.  

Nicht umsonst hat unser Gesetzgeber, nur als Beispiel, die Rahmenbedienungen für Handyverträge geändert. Früher, wenn du nicht rechtzeitig gekündigt hast, dürftest du 1 Jahr lang länger im Vertrag bleiben. Eine Kündigungsfrist von drei Monaten war damals auch nicht außergewöhnlich.

Jetzt kannst du in der Regel monatlich kündigen, natürlich fairerweise nach der ersten, festen Laufzeit. Das ist wirklich nur fair, und zwar für beide Seiten. Aber die Idee kam, wohl gemerkt, nicht von der Industrie.

Es gibt wenig Argumente für ein langes Abo. Die Nachteile überwiegen fast immer die Vorteile.

Dient ein Abo nicht der Gemütlichkeit oder einer angeblichen Sorglosigkeit der Abnehmer?  Das sind häufig die Argumente der Firmen, die uns solche Ideen verkaufen wollen. Die Industrie will es uns bequem machen und ein Abo-Modell ist bestens dafür geeignet.

Sei auf der Hut. Ein Abo kann für dich geeignet sein. In der Regel ist es aber nicht.

Gute Idee, aber die falsche Zeit

Die beste Idee aller Zeiten ist nutzlos, wenn die Zeit dafür noch nicht gekommen ist.

Das Problem dabei? Wir werfen diese Ideen weg. Sie geraten in Vergessenheit. Wir beachten sie nicht mehr. Irgendwann sind sie dann für immer verloren gehen.

Die Lösung?

Aufschreiben. Notieren. Bevorzugst du Sprachnotizen? Aufnehmen.

Somit bleibt die Idee erhalten und kann eingesetzt werden, wenn die richtige Zeit gekommen ist.

An die Wichtigkeit und Bedeutung des Aufschreibens kann niemals zu oft erinnert werden.

Die Gefahr der Mehrheit

Wenn wir Entscheidungen treffen müssen, suchen wir gerne nach Referenzen. Diese Referenzen können Freunde oder Bekannte sein, Bewertungen im Internet oder sonst etwas, die uns unterstützen soll, gute Entscheidungen treffen zu können.

Wir als Menschen tendieren dazu, Gruppen zu folgen. Wenn viele Menschen in eine bestimmte Richtung gehen, kann die Richtung nicht falsch sein. So viele Menschen können sich nicht irren. Man fühlt sich besser, wenn man nicht allein ist und mit vielen Menschen zusammen unterwegs ist.

Wenn wir Entscheidungen treffen wollen oder müssen, sind Gruppen jedoch schlechte Ratgeber. Wenn die Mehrheit in einer Gruppe eine bestimmte Richtung für richtig erachtet und viel Zuspruch für diese Richtung bekommt, dann werden viele Menschen denken, dass diese Richtung absolut richtig ist.

Absolut falsch.

Geh nicht automatisch mit der Mehrheit mit, nur wir es die Mehrheit ist. Achte auf deine eigenen Bedürfnisse, Erwartungen und Gefühle, bevor du eine wichtige Entscheidung triffst.