Der Satz „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, dürfte für viele Menschen eine bekannte Redewendung von Friedrich Schiller sein und ein wenig Wahrheit steckt in diesem Satz auch drin. Denn wer nicht bereit oder fähig ist, sich an gesellschaftliche Entwicklungen und Gepflogenheiten anzupassen, wird eines Tages nicht mehr relevant sein und wird auch mit der zunehmenden Zeit automatisch verschwinden.
Aber stimmt diese Aussage tatsächlich immer?
An dieser Aussage steck zunächst Sicherheitsaspekte, die vor Gefahren schützen sollen, denn niemand will gesellschaftlich ausgeschlossen werden oder irrelevant sein. Gleichzeitig verlangt diese Vorgehensweise, sich stets anzupassen, eine erhöhte Konformität, die häufig kontraproduktiv und sogar schädlich sein kann.
Denn in einer Masse sind unsere Entscheidungen, Vorgehensweisen und Einstellung kaum sichtbar und bemerkbar. Nur wenn die Menschen sich auffallen, werden sie bemerkt oder wahrgenommen.
Aber um aufzufallen und somit wahrgenommen oder bemerkt zu werden, muss man wohl etwas machen, denken oder besprechen, das nicht gerade konform zu der jetzigen Zeit ist.
Es war jedoch diese fehlende Angst, absichtlich nicht mit der Zeit zu gehen und somit die Gefahr ausgesetzt zu werden, nicht mehr sozial konform zu sein, die es uns bisher als Gesellschaft so weit gebracht hat.
Wer absichtlich und bewusst nicht mit der Zeit geht, um neue Wege zu gehen oder andere Sichtweisen und Einstellungen zu erforschen, hat es manchmal schwieriger als andere Menschen im Leben, aber wir profitieren von solchen Menschen ohne Ende.
Und viele von diesen Menschen haben einfach keine Uhr.