Montagsfrage 91

Jeden Montag gibt es eine neue Frage, um die grauen Zellen zwischen den Ohren in Schwung zu bringen und die Woche mit einem aktiven Geist zu beginnen.

Die heutige Montagsfrage lautet:

Kannst du einen Witz erzählen?

Wenn ja, tu es bitte jetzt.

Niemand muss dich hören, aber erzähle den Witz bitte vollständig, auch wenn du ihn nur in deinem Kopf erzählst.

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, einen Witz zu erzählen oder finden ihn nicht lustig, aber darum geht es heute nicht und niemand wird deinen Witz beurteilen.

Diese Übung, einen Witz zu erzählen, und sei es nur uns selbst gegenüber, kann unglaublich befreiend und beruhigend wirken, auch wenn er in diesem Moment angeblich nicht lustig sein soll.

Wie heißt es so schön?

Wer zuletzt lacht, hat es nicht eher begriffen. 😉

Das tägliche Lächeln

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die sich leichter und schneller verbreiten können als ein aufrichtiges Lächeln.

Gute Nachrichten und gute Laune können sich auch verbreiten, aber nicht so schnell wie ein Lächeln.

Und es gibt immer etwas zu lächeln, auch wenn schwierige Zeiten manchmal unseren Alltag beherrschen.

Wir müssen nur gelegentlich daran erinnert werden.

Umgang mit keiner Ahnung

Viele Entscheidungen werden zunächst aus dem Bauch heraus getroffen und später mit dem Kopf begründet.

Diese Entscheidungen aus dem Bauch haben viel mit Ahnung zu tun.

Wenn jemand behauptet, keine Ahnung zu haben, dann ist das in fast allen Fällen nur eine Vermutung und keine Tatsache.

Die Vermutung, keine Ahnung zu haben, ist meistens auch eine Ahnung.

Und genau an dieser Stelle kann man ansetzen.

Denn bevor festgestellt werden kann, ob Ahnung vorhanden ist oder nicht, muss zunächst eine Bewertung stattfinden (Kenntnisse und Erfahrungen werden hier abgerufen).

Es sind diese Bewertungen, die häufig unzutreffend oder unvollständig sind, und zwar aus zwei Gründen:

  1. Man hat keine Lust, mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen oder sich festzulegen. Keine Ahnung zu haben, ist eine leichte Ausrede. Ob tatsächlich Ahnung vorhanden ist oder nicht, bleibt unklar und verborgen (unzutreffend).
  2. Man hat sich nicht ausreichend mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt, um das angeblich fehlende Wissen mit vorhandenem Wissen und Erfahrungen aus anderen Bereichen anzuknüpfen, damit eine Ahnung entstehen kann (unvollständig).

Man hat also fast immer eine Ahnung und es ist schwierig, keine Ahnung zu haben. Nur manchmal wollen wir keine Zeit mit dem Thema verbringen oder uns nicht festlegen. 

Keine Ahnung zu haben, ist ein leichter Ausgang aus der Sache, aber sie ist meistens nicht die Wahrheit.

Wenn jemand behauptet, keine Ahnung zu haben, dann frag einfach nach dem Bauchgefühl.

Denn wer ein Bauchgefühl hat, hat auch eine Ahnung.

Und wenn man sich fragt, woher das Bauchgefühl kommt (Wissen und Erfahrung), dann kann man besser verstehen, warum eine bestimmte Ahnung vorhanden ist oder verneint wird.

Negative Bewertungen entfernen?

Ich bin von einem Unternehmen schon gefragt worden, ob sie die negativen Bewertungen, die sie erhalten haben, entfernen und künftigen Kunden nur noch die guten und vielleicht die neutralen Bewertungen zeigen sollen.

Das war zunächst verständlich, stellte sich aber später, nachdem ich zwei Fragen gestellt hatte, als Fehler heraus:

  1. Kannst du noch behaupten, glaubwürdig und vertrauenswürdig zu sein, nachdem du Bewertungen manipuliert hast?
  2. Wäre es vielleicht besser, die negativen Bewertungen zu bearbeiten und zu klären, damit zukünftige Kunden sehen können, wie du mit solchen Bewertungen überhaupt umgehst?

Es ist interessant zu wissen, dass die meisten Menschen zuerst die negativen Bewertungen lesen und den anderen weniger Aufmerksamkeit schenken.

Die negativen Bewertungen sind ohnehin viel aufschlussreicher und interessanter zu lesen als die langweiligen guten Bewertungen.

Der Umgang mit und die Klärung von zwei negativen oder neutralen Bewertungen kann viel vertrauenswürdiger sein als 20 gute Bewertungen.

Und wenn ein Fehler auftritt, der eine negative Bewertung rechtfertigt, kann eine aufrichtige und herzliche Entschuldigung mit Informationen darüber, wie dieser Fehler in Zukunft vermieden werden soll, sogar wertvoller sein als 50 gute Bewertungen.

Man lernt fast immer mehr von den schlechten Bewertungen als von den guten.  

Nutze die schlechten und neutralen Bewertungen, um selbst besser zu werden, deine Problemlösungskompetenz zu zeigen und vertrauenswürdig zu sein.

Erwartungen bei Antworten

Eine meiner größten Herausforderungen bei der Unternehmensberatung und beim Coaching waren in der Vergangenheit die Antwortzeiten.

Einerseits soll eine schnelle und fachliche Beantwortung erfolgen.

Auf der anderen Seite ist eine solche Beantwortung aus verschiedenen Gründen häufig nicht möglich.

Zumindest nicht möglich im Rahmen einer zeitlichen Erwartung.

Wenn eine gewisse Antwortzeit nicht im Voraus vereinbart wurde, dann liegt die erwartete Antwortzeit immer in der Vorstellung der fragenden Person.

Und sie ist meistens sehr kurz.

Was mir geholfen hat, war vorwiegend auf E-Mail und Messenger umzusteigen und keine unangemeldeten Anrufe mehr entgegenzunehmen.

Eine schriftliche Anfrage wird in der Regel innerhalb von 24 Stunden beantwortet, meistens auch schneller. 

In einer schriftlichen Anfrage kann es selbstverständlich vorkommen, dass ein telefonisches Gespräch stattfinden soll und es spricht nichts dagegen.

Aber die Zeit für das Gespräch wird vorab vereinbart.

Wenn die Anfragenden wissen, wann eine Antwort zu rechnen ist, dann können Enttäuschungen und Irritationen weitgehendst vermieden werden.

Und das gibt mir mehr Zeit, eine noch bessere und hilfreichere Antwort zu geben.

Dies ist jedoch nur dann eine Win-win-Situation, wenn die Erwartungen mit den tatsächlichen Reaktionsmöglichkeiten übereinstimmen und allen bekannt sind.