Lügen in der Politik korrekt bewerten

Es kommt immer wieder vor, dass Politikern vorgeworfen werden, gelogen zu haben.

Um es kurz zu erklären, ist das nur eine oberflächliche Betrachtung und obwohl es sein kann, dass tatsächlich gelogen wurde, ist es nicht immer der Fall, denn um zu lügen, muss man zum Zeitpunkt der Lüge über anderes Wissen verfügen und trotzdem absichtlich etwas anders sagen oder behaupten.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und hat ein Bedürfnis nach Sicherheit, und wenn ein Politiker etwas sagt, dann wird erwartet, dass das Wort gehalten wird.

Problematisch wird es, wenn das Wort oder das Versprechen nicht eingehalten wird.

Die Frage ist immer, warum.

Wenn ein Politiker vor der Wahl verspricht, einen bestimmten Betrag für die Verteidigung des eigenen Landes auszugeben, und nach der Wahl ändert sich die politische Lage und die Verteidigungsausgaben steigen an, dann stellt sich die Frage, ob der Politiker dies vor der Wahl wissen könnte oder nicht.

Niemand hätte etwas dagegen, wenn ein bestimmter Betrag für die Instandhaltung einer Stadt vereinbart würde, aber ein plötzlicher Regenfall führt dazu, dass die Stadtmauer bricht und die Überschwemmungen dazu führen, dass zusätzliches Geld für Reparaturen ausgegeben werden muss.

Ein kritischer Blick auf die Politik ist in jeder Demokratie unabdingbar, aber wir dürfen nicht gleich in die Falle tappen, Menschen der Lüge zu bezichtigen, wenn etwas anders läuft als geplant oder versprochen.

Es ist einfacher und bequemer zu behaupten, dass die Menschen lügen, als nach den wahren Gründen dafür zu suchen.

Und ja, Menschen lügen, aber nicht unbedingt immer.

Eine Lüge ist immer eine Behauptung oder eine Handlung, obwohl man es besser weiß.

Eine Demokratie verlangt, dass wir nach den wahren Gründen für eine Veränderung suchen und ob der Politiker das vorher wusste.

Erst dann können wir wissen, ob eine Politikerin oder ein Politiker gelogen hat oder nicht.