Kaffeetrinken

Kaffeetrinken gehört sicherlich zu den bekanntesten und für viele Menschen wichtigsten Tätigkeiten im Alltag und ich muss gestehen, ich gehöre auch zu den Menschen, die jeden Morgen ihren Kaffee unbedingt benötigen.

Die negativen Aspekte des Kaffeetrinkens sind inzwischen längst erforscht und ebenfalls den meisten Menschen bereits bekannt. Schlafprobleme, Nervosität und Magenprobleme sind nur paar von den vielen Problemen des übermäßigen Kaffeetrinkens.

Die meisten Berichte, die über negative Aspekten berichten, betonen, dass es mehr oder weniger um die Menge des Kaffeekonsums geht und nicht um das Kaffeetrinken an sich.

Kaffee kann aber auch ein wenig aufputschen und schmecken. Die guten Aspekte sind ebenfalls nicht zu verneinen. Eine gewisse soziale Akzeptanz und Selbstverständlichkeit ist auch mit Kaffee verbunden.

Letztlich, wie bei vielen Dingen im Leben, geht es nicht um die Sache an sich, sondern um die Mengen und Gewohnheiten.

Trinken wir zu viel Kaffee? Der Test ist einfach zu machen, wenn wir diese Frage beantworten wollen.

Einfach für mindestens einen Tag keinen Kaffee trinken, und zwar im Alltag, nicht am Wochenende, an Feiertagen oder im Urlaub. Im Alltag sind die Gewohnheiten am stärksten ausgeprägt.

Es wird sicherlich etwas fehlen, aber die Frage ist, wie es uns dabei geht? Wer viel Kaffee trinkt (so wie ich), kann den eigenen Kaffeekonsum erst dann verstärkt wahrnehmen, wenn eine Zeit lange darauf verzichtet wird. Der kurze Verzicht schadet nicht und ermöglicht eine verbesserte und akkuratere Wahrnehmung über das eigene Verhalten.

Erst dann kann entschieden werden, wie es weitergeht. Die Übung schadet einfach nicht.

Unerwartete Freude mit Freunden

Gestern war meine Frau und ich essen gegangen. Als wir in einer kleinen Schlange am Eingang auf Zutritt gewartet haben, sah ich einen alten Bekannten direkt vor mir stehen.

Ich war mir aber nicht sicher, ob er das war oder nicht, denn ich habe ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Daher habe ich mich langsam so positioniert, damit ich besser sehen konnte, ob er das war oder nicht, ohne gleich aufzufallen, für den Fall, dass er doch nicht mein Bekannter war.

Er war es. Graue Haare hat er auch bekommen, genau wie ich.

Ich habe ihn begrüßt nach der langen Zeit und er war außer sich vor Freude und ich habe mich ebenfalls sehr gefreut. Sofort haben wir angefangen miteinander zu sprechen, als ob wir gar nicht in einer Warteschlange stehen würden.

Wir haben uns während des Essens lange unterhalten und ausgetauscht. Es war einfach ein netter Abend mit einem netten alten Bekannten, der zu einem Freund wurde.

Später war der Abend dann zu Ende und wir haben uns verabschiedet. Ob wir uns zu einem anderen Zeitpunkt wiedersehen, steht in den Sternen, vielleicht ja und vielleicht auch nicht, denn wir beide sind sehr beschäftigt und haben viele Verpflichtungen.

Trotzdem war der Abend an sich ein Geschenk und das Essen hat sogar geschmeckt. Ein Doppelgewinn.

Freude mit Menschen lässt sich weder vorbestellen noch einplanen, aber wenn sie kommt, muss die Gelegenheit genutzt werden, sie voll zu spüren und genießen, denn wir wissen nicht, wann die nächste Möglichkeit dazu kommt.

Das Putztuch fürs Leben

Gelegentlich ist ein einfach sinnvoll, den eigenen Blickwinkel aufs Leben zu wechseln. Vielleicht über neue Hobbys nachzudenken, außergewöhnliche Ideen mit Brainstorming zu erforschen oder einfach eine andere Straße auf der Fahrt abends nach Hause zu benutzen.

Mit der Zeit wird das Leben zum Teil gewöhnlich. Wir kennen die meisten Abläufe und vieles läuft automatisiert. Gewohnheiten erfordern weniger Aufmerksamkeit als aktive Tätigkeiten und daher werden sie nicht besonders wahrgenommen.

Und genau darin liegt die Gefahr, dass neue Wege, Ideen und Möglichkeiten nicht mehr wahrgenommen werden, weil alles im Hintergrund abläuft. Gewohnheiten leisten unverzichtbare Dienste für uns, aber mit der Zeit werden sie selbstverständlich. Durch diese Selbstverständlichkeit, wird oft die Sichtweise auf neue Erkenntnisse und Wege getrübt.

Da hilft nur eins: das Putztuch fürs Leben.

Es muss auch nicht übertrieben werden. Aber gelegentlich mal das Putztuch fürs Leben zu benutzen, sorgt für eine klare Sicht aufs Leben und reinigt blinde Flecken, die unsere Sicht auf weitere Möglichkeiten blockieren.

Persönliche Initiativbewerbung

Aufmerksame Leser dieses Blogs kennen es bereits — niemals eine Bewerbung versenden, ohne vorher ein wenig über die Firma nachzurecherchieren und diese Erkenntnisse in die Bewerbung einfließen zu lassen.

Dieses Mal kam ein junger Mann, 19 Jahre alt, unaufgefordert in das Unternehmen ein, mit seiner Bewerbungsunterlagen bereits in der Hand.

Von der Idee her, persönlich zu erscheinen, anstatt Unterlagen per Post zu versenden, ist nichts dagegen einzuwenden. Der Mann war angemessen gekleidet, nett, höflich und suchte eine Ausbildungsstelle für das letzte Jahr seiner Ausbildung, denn mit der alten Firma hat es nicht weiter geklappt. Alles nicht das Problem.

Der Zeitpunkt war jedoch unpassend, unabhängig davon, ob Interesse vorhanden war oder nicht. Daraufhin hat er höflich gefragt, ob er seine Bewerbungsunterlagen da lassen dürften. Diese Frage wurde bejaht.

Später wurden seine Bewerbungsunterlagen tatsächlich besichtigt. Durchschnittliche Benotungen aus der Schule und keine besonderen Bewertungen aus seiner bisherigen Ausbildungszeit waren zu vernehmen. Diese waren jedoch nicht als negativ zu bewerten.

Dann kam der eine Satz, hier zitiert:

„Auf Ihren Betrieb aufmerksam geworden, bin ich auf ihrer Internetseite. Besonders beeindruckt haben mich die vielen verschiedenen Einsatzbereiche, die Möglichkeiten zur Weiterbildung und natürlich der Kontakt mit den Kunden.“

Der kleine Rechtschreibfehler war nicht das Problem, sondern seine Erklärung über die „verschiedenen Einsatzbereiche, die Möglichkeiten zur Weiterbildung und natürlich der Kontakt mit den Kunden“, die er auf der Website des Unternehmens gelesen oder auf unbekannte Weise sonst entnommen haben soll.

Diese Angaben sind nicht auf der Website. Absichtlich nicht. Die Website ist gezielt extrem minimalistisch gehalten, auf Wunsch der Unternehmensleitung. Lediglich gesetzliche Mindestangaben sind vorhanden.

Was dieser Bewerber besonders beeindruckt hat, kam nicht von der Website und waren sonst nicht zu erklären. Die Hausaufgaben wurden also doch nicht vorher gemacht.

Ergebnis? Die Bewerbung landete im Müllkorb. Schade eigentlich.

Es geht anders. Definitiv. Sei daher anders und recherchiere vorher über das Unternehmen, wo du deine Lebenszeit verbringen willst, ausführlich und aus unterschiedlichen Quellen, bevor du dich dort bewirbst. Die Firmen merken es.

Es konnte besser sein

Das sind nur vier Worte und deren Bedeutung kann weitreichende Folgen mit sich bringen.

Es ist einfach zu sagen, „Na ja, es geht so.“ wenn ein Sachverhalt beschrieben wird. Diese Beschreibung ermöglicht keine Veränderung und regt keine Tätigkeiten an. In diesem Fall wird der Sachstand einfach hingenommen, auch wenn er nicht optimal oder verbesserungsbedürftig ist.

„Es konnte besser sein“, ist dagegen eine offene Bemerkung und Feststellung mit einer mentalen Kupplung und Einladung für weitere Anregungen oder Fragen.

„Wie oder was konnte besser sein?“, ist eine interessante Frage, wenn Interesse bereits an einer Antwort vorhanden ist. Sonst ist die Frage „Was ist nicht gut?“ oder einfach „Wieso?“ eher üblich.

Die Feststellung, dass etwas besser sein konnte, leitet den ersten Schritt zur Veränderung ein.

Die Feststellung, dass etwas nicht in Ordnung oder gut ist, sorgt jedoch für Stillstand.