Falschparken und Falschbelehren

Es kommt mal vor, du suchst einen Parkplatz, damit du schnell etwas im Laden einkaufen kannst. Dein Einkauf ist schnell erledigt, du kommst raus und es wartet ein Mensch auf dich, der dich darauf hinweist, dass du falsch parkst.

Wenn es nur bei einem freundlichen Hinweis bleiben würde, dann käme möglicherweise eine Entschuldigung heraus, aber nein, es musste auch noch eine Belehrung dazu kommen.

Dann ist es schnell mit der Freundlichkeit vorbei.

Dieser Belehrungszwang, unter dem einige Menschen offensichtlich leiden, ist behandelbar. Ob tatsächlich falsch geparkt wurde oder nicht, spielt hier einfach keine Rolle mehr, denn es geht jetzt um den Umgang miteinander.

Lassen wir nicht vergessen, ein Hinweis allein reicht in den allermeisten Fällen aus. Eine Belehrung in solchen Fällen kommt meistens von oben herab und wirkt automatisch irritierend und somit kontraproduktiv.

Hast du jemanden entdeckt, der falsch parkt und dich dabei stört? Freundlich darauf hinzuweisen ist produktiver und erfolgversprechender, als zu belehren.

Hast du möglicherweise falsch geparkt und ein Falschbelehrer kommt nun auf dich zu? So zu tun, ob du ihn nicht hörst und ignorierst, bringt leider nur bedingt Erfolg, denn viele Falschbelehrer reden dann einfach mehr oder lauter. Eine gute Abwehrmaßnahme ist, mit einer starken Stimme zu sagen, so etwas wie „Ich habe verstanden, bleiben Sie cool.“ und dann weiterzumachen so wie bisher.

Mit dem Satz „Ich habe verstanden, bleiben Sie cool.“ hast du dich weder entschuldigt noch mit dem Sachverhalt beschäftigt. Vielleicht hast du falsch geparkt und vielleicht nicht. Oder vielleicht hast du das Schild nicht gesehen. Wie auch immer, ob berechtigt oder nicht, muss niemand mehr eine Belehrung aushalten, diese Zeiten sind vorbei.

Das ist auch nur meine Erfahrung aus der Praxis und ja, diese Taktik mit dem Spruch funktioniert einwandfrei. Aber probiere diese Taktik selbst bei Gelegenheit aus, ich will ja nicht belehren!

Bestseller oder Best-helfer?

Viele Bücher sind sogenannte Bestseller. Der Begriff „Bestseller“ ist ein Anglizismus für Handelsartikel, deren Absatzvolumen überdurchschnittlich hoch ist.

Überdurchschnittlich ist doch ein interessanter Begriff, denn alles über 50 % ist somit über den Durchschnitt.

Ich bin mir daher nicht so ganz sicher, ob diese Kriterien tatsächlich ein gutes Zeichen dafür ist, ob ein Buch wirklich gut ist oder nicht.

Bei Selbsthilfebüchern ist noch mehr Vorsicht geboten. Ein Bestseller in diesem Bereich hat rein gar nichts zu bedeuten, wenn keinen persönlichen Nutzen daraus gezogen werden kann.

Neu ist nicht immer besser. Neu ist neu.

Ein Bestseller ist auch nicht zwangsläufig immer ein Best-helfer, wenn wir Inspiration oder Anregungen für Problemlösungen suchen.

Lassen wir uns nicht von angeblichen Bestsellern blenden und automatisch einen möglichen Mehrwert daraus ziehen, denn eine starke Verkaufstaktik steckt fast immer dahinter.

Abhängigkeit von Life-Coaches vermeiden

Eine ganze Industrie verdient sich jedes Jahr Milliarden von Euro an Selbsthilfeprodukten von Life-Coaches wie Video-Coachings, PDF-Dateien mit angeblich wertvollen Inhalten, Seminaren und Vor-Ort-Beratungen, um nur ein Paar der vielen benutzen Verdienstkanälen zu nennen.

Das Problem ist seit Jahrzehnten das Gleiche – die Abhängigkeit.

Der Coach hat doch etwas ganz Wichtiges zu sagen, oder? Wir können es erst recht jetzt nicht leisten, uns von diesem Coach oder Berater zu trennen. Er tut uns doch so gut!

Diese Denkweise sorgt für Abhängigkeit. Profitieren tut aber nur der Coach.

Man identifiziert sich mit dieser oft außergewöhnlichen Person und fühlt sich dadurch selbst „besonders“ an und ohne diese Person verschwindet die gefühlte Besonderheit.

Das Ziel eines Life-Coachings muss die Unabhängigkeit vom Coach sein und nicht eine zeitliche Zwangsabhängigkeit.

Ein gern benutztes Geschäftsmodell von Coaches ist das Zeitmodell. Es wird nicht nur 1, 2, 3 oder 5 Mal gecoacht, sondern es sollen über einen bestimmten Zeitraum gecoacht werden, meistens 6 bis 12 Monate. Selbstverständlich werden Rabatte bei solchen langen Verpflichtungen eingeführt und das sorgt für einen zusätzlichen Kaufreiz.

Zeitliche Verträge sind grundsätzlich zu vermeiden, wenn die Möglichkeit eines sofortigen Ausstiegs mit entsprechend gekürzten Abrechnung nicht vorgesehen ist.

Life-Coaching kann sich lohnen, aber wenn du fertig bist, bist du fertig. Wenn der Coach das nicht verstehen kann oder will, wechsle den Coach.

Wenn wir nicht auf Kleinigkeiten achten müssen

Es gibt viele Situationen, in denen wir sicherlich froh sind, dass ganz pingelig auf sämtliche Kleinigkeiten geachtet wird. Herzoperationen zum Beispiel oder bei einem wichtigen Gerichtsprozess.

Wenn nicht in solchen Fällen ganz genau auf sämtliche Kleinigkeiten geachtet wird, dann ist der Ausgang gefährdet. Also, miserabel, um es milde auszudrücken.

Es gibt Zeiten und Anlässe, in denen wir auf Kleinigkeiten achten sollen, dürfen und manchmal sogar müssen. Diese Zeiten und Anlässe sind aber weiter gestreut und kommen nicht so häufig vor, wie viele von uns vielleicht denken.

Im Alltag gibt es viele Gründe nicht auf Kleinigkeiten zu achten und die meisten Gründe liegen in der Kommunikation miteinander.

Viele Streite und Kriege können auf ein falsches Wort zur falschen Zeit zurückgeführt werden.

Nicht jedes Wort und Bemerkung, was wir von uns geben, muss gleich auf die Goldwaage gelegt werden. Manchmal wird aus Ärger oder Wut ein falsches Wort ausgesprochen, das man später doch bereut. Und manchmal sagt man etwas Bestimmtes, meint aber etwas ganz anders. Es kommt wirklich häufiger vor, als wir es oft wahrnehmen.

Versuchen wir ein wenig lockere in der Kommunikation miteinander zu sein.  Es gibt schon genügend andere Zeiten, in denen wir uns auf Kleinigkeiten achten sollen und müssen, aber nicht im Umgang miteinander im Alltag. Es lohnt sich meistens nicht und dafür ist die Zeit zu schade.

Was am Ende unseres Lebens wichtig ist

Ist es dein Haus, dein Auto oder deine letzte Arbeitsstelle? Vielleicht ist dein Ehepartner das Wichtigste? Möglicherweise deine Kinder oder vielleicht sogar deine ganze Familie?  Oder ist das Wichtigste vielleicht das, was du hinterlassen hast?

Die Antworten sind so unterschiedlich, wie die Menschen es selbst sind.

Interessant sind aber die Gemeinsamkeiten.

Die meisten Menschen möchten etwas hinterlassen und nicht umsonst gelebt zu haben.

Das Problem? Die meisten von uns werden keine bahnbrechenden Entdeckungen machen oder geniale Produkte erfinden. Unser Einfluss bleibt also räumlich und auch zeitlich begrenzt. Was tatsächlich aber immer übrig bleibt, sind die Erinnerungen.

Am Ende deiner Zeit, was soll in den Köpfen der Menschen bleiben, die dich kannten?

Die Zeit darüber nachzudenken ist, offen gestanden, gerade jetzt, denn nur jetzt hast du die Möglichkeit etwas dafür zu tun und eine Garantie für später gibt es leider nicht.