Ungelesene Informationen im Internet

Fast niemand liest die Datenschutzerklärungen vollständig durch, bevor auf ein Cookie-Banner geklickt wird. Warum eigentlich?

Es gibt verschiedene Antworten, aber die übliche Antwort lautet: Weil es nervt. Eine andere Antwort lautet: Weil es einfach zu viel zu lesen ist. Noch eine Antwort lautet: Ich habe einfach keine Zeit dafür.

Alle Antworten haben ihre Berechtigungen und sind nachvollziehbar.

Das Gleiche gilt für allgemeine Geschäftsbedingungen beim Kaufen im Netz. Wer liest tatsächlich alle AGB komplett durch, bevor auf den Bestellknopf geklickt wird?

Es gibt auch Blogbetreiber, die sich über Kommentare zu deren Blogbeiträgen beschweren. Nicht über die Kommentare an sich, sondern darüber, dass die Kommentare nicht in einem Zusammenhang zum Blogbeitrag stehen oder allgemein nicht zum Thema passt, obwohl eine Extra-Seite für das Verhalten beim Kommentaren vorhanden ist. Offensichtlich wird diese Seite entweder nicht gelesen oder einfach ignoriert.  Gibt es hier vielleicht einen Denkfehler?

Es wird zunehmend als fast unzumutbar empfunden, sich über alle Aspekte zu informieren, bevor etwas gelesen, gekauft oder in einem Blog geschrieben wird.  In einer zunehmend komplizierten Welt sind Erleichterungen und Vereinfachungen gefragt.

Der erste Schritt fängt bei den Anbietern von Produkten und Dienstleistungen an. Der zweite Schritt übernimmt dann die Kunden und Leser automatisch.  

Dafür oder dagegen

Es ist einfacher und bequemer, gegen etwas zu sein als für etwas zu sein.

Wer gegen etwas ist, kann durchaus Gründe und Rechtfertigungen für diese Haltung haben. Die Sache aber damit abgeschlossen. Die Einstellung erfordert keine weiteren Aktivitäten. Man ist halt dagegen.

Gegen etwas zu sein, ist passiv.

Wer für etwas ist, werden meistens Handlungen daraus erfolgen. Diese Haltung wird oft begleitet mit konkreten Aktivitäten. Man ist halt dafür und zeigt es gerne, bewusst und unbewusst.

Für etwas zu sein, ist aktiv.

Wenn wir aktiv gegen etwas unternehmen, dann erfolgen diese Aktivitäten für die Alternativen und die sind immer vorhanden, auch wenn sie nicht sofort erkennbar sind.

Es ist daher zweckdienlicher und produktiver zu zeigen, wofür man dafür ist, anstatt nur zu erklären, wofür man dagegen ist.

Dankbarkeit durch Spenden

Dankbarkeit lässt sich durch die verschiedensten Arten und Weisen zum Ausdruck bringen. Eine davon ist, eine Spende zu machen.

Eine Spende zu machen ist auch nicht immer machbar oder auch erwünscht. Sie bleibt jedoch weiterhin eine Möglichkeit, unter anderem, Dankbarkeit zu zeigen oder Unterstützung zu leisten.

Heute habe ich verschiedene Open-Source-Projekte meine Anerkennung, Dankbarkeit und Unterstützung durch Spenden zum Ausdruck gebracht, und zwar ohne Erwartung einer Gegenleistung.

Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl, Entwickler solcher Anwendungen zu unterstützen als große Organisationen mit hohem Aufwand und Eigenkosten, die Werbung im Fernsehen zeigen. Die Werbung im Fernsehen muss auch bezahlt werden. Woher kommt wohl das Geld?

Dankbarkeit ist ansteckend und ich lasse mich gerne anstecken, wenn der Nutzen nachvollziehbar und belohnenswert ist.

Bist du interessant oder interessiert?

Wir haben alle etwas zu sagen, etwas Einzigartiges, etwas Persönliches. Wir haben auch alle eine Geschichte zu erzählen.

Die Sachen, wofür wir uns interessieren, sind für uns relevant und wichtig.

Ob andere Menschen sich für die gleichen Interessen interessieren, hängt davon ab, ob sie auch für sie interessant sind.

Wenn wir uns für etwas interessieren, dann ist das eine persönliche Einstellung. Ob diese Sachen gleichzeitig für andere interessant sind, hängt von deren Einstellungen, Neigungen und Bedürfnissen ab.

Wenn der Zeitpunkt für Wissen oder Erfahrung nicht bei den anderen da ist, dann ist die Sache einfach nicht interessant. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Einstellung kann sich jedoch ändern. Es ist ein lebendiger und wechselnder Prozess.

Wenn etwas für zwei Menschen gleichzeitig interessant ist, dann stimmen die obigen Voraussetzungen. Erst dann und nur dann ist es möglich, etwas Interessantes effektiv zu vermitteln.

Gute Entscheidungen treffen

Entscheidungen selbst treffen zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass es wesentlich einfacher und bequemer ist, wenn andere Menschen für uns entscheiden. Ob Politiker, Firmenchefs oder Ehepartner, wer für uns entscheidet, befreit uns von der Last der Verantwortung.

Wer eine eigene Entscheidung treffen will, wird sich in der Regel ein wenig mit der Materie auseinandersetzen, damit wenigstens eine halbwegs kluge Entscheidung getroffen werden kann. Vielleicht werden Vergleiche gezogen oder weitere Informationen gesammelt, bevor diese Entscheidung getroffen wird. Diese Schritte verlangen Kraft und sind oft anstrengend.

Ob eine gute Entscheidung getroffen wurde oder nicht, lässt sich am besten vom Gefühl bewertet. War das für mich eine gute Entscheidung? Habe ich einen guten Preis bekommen nach meiner Verhandlung? Bin ich einfach zufrieden?

Bevor überlegt wird, ob eine Entscheidung getroffen werden muss oder nicht, ist es sehr hilfreich vorher zu überlegen, ob es überhaupt notwendig ist, in diesem Fall eine Entscheidung zu treffen. Muss hier wirklich eine Entscheidung getroffen werden oder kann ich mich auf Erfahrungen und Wissen anderer verlassen?

Ein wichtiger Aspekt der Kunst, gute Entscheidungen zu treffen ist zu differenzieren, worüber entscheiden werden muss, und was nicht.

Wenn eine Entscheidung getroffen werden muss, dann muss es klar sein, dass es Aufwand erfordert, um verantwortlich und angemessen entscheiden zu können. Um effektiv entscheiden zu können, gibt es leider keinen Umweg. Der Ausweg ist, wenn andere für uns entscheiden.

Welche Entscheidung treffen wir jetzt?