Kundendienst am Telefon

Heute habe ich mit zwei Kundendiensten telefoniert — meinem Internetanbieter wegen einer Störung und einem Versandhaus wegen einer Bestellung. Dass beide Unternehmen überhaupt eine telefonische Kontaktmöglichkeit anbieten, ist nicht selbstverständlich heutzutage und ich habe mich über eine schnelle Abwicklung gefreut.

Die Freude war jedoch nur bedingt, aber nicht wegen der Abwicklung, denn in beiden Fällen konnte mein Anliegen zumindest vorläufig gelöst werden.

In beiden Fällen waren meine Gesprächspartner völlig humorbefreit. Ein Schnelltest aus der Apotheke für das Vorhandensein von Humor wäre in beiden Fällen absolut negativ, eine Ansteckungsgefahr bestünde nicht.

Humor zu haben, ist an sich zwar selbstverständlich nicht notwendig beim Kundendienst. Eine humorvolle Einstellung erleichtert jedoch die Problemfindung und Lösung für alle Beteiligten. Wenn Humor nicht angemessen oder erwünscht ist, dann zumindest eine positive Einstellung verbunden mit ein wenig Leichtigkeit schadet nicht.

Die Kundendienste waren sachlich, fachlich und sehr trocken. Meine Anliegen wurden zunächst vorläufig gelöst, aber das Gefühl über die Gespräche hinterließ einen faden geistigen Nachgeschmack.

Kundendienste, egal ob am Telefon oder im Netz, sind letztlich dafür da, um etwas für die Kunden zu tun. Wenn wir nach einer Begegnung mit einem Kundendienst nicht besser fühlen, dann haben sie nur einen Teil des Anliegens gelöst. Dafür ist noch Raum für Verbesserungen.

Digitale Problemlösungen

Früher wurden Probleme analog gelöst. Wir haben vielleicht ein Buch gelesen oder mit Menschen über unsere Probleme gesprochen und entsprechende Ansätze für die eigene Problemlösung dadurch erhalten.

Durch das Internet und die weltweite Digitalisierung sind die Möglichkeiten vielfältiger und komplizierter geworden. Das macht sie jedoch nicht unbedingt schlechter.

Der Hauptvorteil der Digitalisierung sind die Verbindungen, die dadurch entstehen. Das ist auch gleichzeitig der größte Nachteil, denn die Vielfalt der Information macht die Entscheidungsfindung schwieriger.

Damit digitale Problemlösungen effektiv sind, ist es absolut notwendig, die Lösungen und Aussagen zu vergleichen. Ist die Lösung logisch? Ist die Lösung für mich auch anwendbar?

Aussagen im Netz, welche DIE EINE Lösung ohne Alternative unterbreiten, sind grundsätzlich mit Skepsis zu betrachten, denn es gibt immer mehre Lösungen für jedes Problem. In unserem digitalen Zeitalter sind wir glücklicherweise in der Lage, solche Aussagen zu hinterfragen und vergleichen.

Somit sind wir bestens in der Lage, die für uns bestmögliche Lösung zu suchen.

Ideen zur falschen Zeit

Es wird berichtet, dass die besten Ideen meistens erst dann kommen, wenn man mit anderen Sachen vollkommen beschäftigt ist und absolut keine Zeit dafür hat, um diese Ideen aufzuschreiben oder zu notieren. Die Idee kam einfach zur falschen Zeit.

Andere Ideen haben wir vielleicht aufgeschrieben oder notiert, damit wir uns zu einem späteren Zeitpunkt damit beschäftigen können. Nur dieser Zeitpunkt kommt häufig auch nicht, weil wir mit so vielen anderen Dingen beschäftigt sind. Die Idee kam einfach zur falschen Zeit.

Dann kam die eine geniale Idee, die tatsächlich interessant und Erfolg versprechend war. Diese Idee wurde analysiert, bewertet, kontrolliert und ausgeführt. Der Erfolg blieb jedoch trotzdem aus, weil die Kundenschaft noch nicht bereit waren, das Produkt oder Dienstleistung anzuerkennen. Die Idee kam einfach zur falschen Zeit.

Viele Ideen kommen zur falschen Zeit, vielleicht zu viele und zu oft. Aber ohne die Ideen zur falschen Zeit hätten wir die Ideen zur richtigen Zeit auch nicht.

Begrüßen wir die Ideen, die zu falschen Zeiten kommen, denn das sind die Vorboten von den Ideen, die zum richtigen Zeitpunkt kommen werden.

Geldverdienen mit Ratschlägen

Schon wieder habe ich gestern ein Buch zu Ende gelesen, vollgepackt mit Ratschlägen, wie Soloselbständige sich verhalten müssen, um heutzutage erfolgreich zu sein. Es waren mehrere Autoren am Gesamtwerk beteiligt und da ich mit dem Hauptautor in der Vergangenheit am Rande zu tun gehabt hatte, dachte ich, ich lese mal das Buch.

Meine Bewertung?

Nein. Nein. Nein.

Schon wieder ein Buch, wie du dein Leben, Geschäft und Beziehung in Ordnung bringen kannst, wenn du dies und jenes machst. Du musst nur eins, zwei, drei machen, dann läuft alles.

Allgemein gehaltene Ratschläge sind an sich nicht verwerflich. Diese Ratschläge jedoch als unabdingbar erforderlich zu deklarieren, bevor man weiß, wer der Leser des Buches ist und seine Ausgangssituation zu kennen, handelt schon wieder unverantwortlich.

Halte dich von angeblich alternativlosen Ratschlägen absolut fern. Die Verkaufsabsicht überwiegt den Nutzen des Ratschlages zu 99,99 %.

Augen zu

Wir sind visuelle Reize dauerhaft ausgesetzt. Ob im Fernsehen, PC, Laptop oder Smartphone, es wird stets um unsere digitale Aufmerksamkeit gekämpft.

Ohne Aufmerksamkeit kann kein Geld durch Werbung verdient werden.

Ohne unsere Aufmerksamkeit wird keiner Nachrichtensender lange im Fernsehen überleben, wenn du nicht zufällig eine staatliche Fernsehanstalt betreibst.

Dass viele digitalen Medien auf Aufmerksamkeit abhängig geworden sind, ist nicht unbedingt selbst verschuldet oder gewollt. Es ist aber ein Zeichen der zunehmenden Zeit.

Nur manchmal wird es übertrieben und dann benötigen wir ein wenig Abstand.

Eine effektive Methode, um Abstand zu gewinnen, ist einfach, die Augen kurzzuschließen.

Um visuelle Reize zu minimieren, muss die Quelle unterbunden werden.

Bitte die Augen schließen.

Es muss auch nicht lange sein, ein paar Sekunden reichen aus.

Die Reize bleiben, aber Abstand wird durch diese kurze Pause gewonnen und die Reize werden weniger reizend wirken.