Eilig oder dringend

Es gibt offenbar einige Menschen, die es grundsätzlich stets sehr eilig haben, und zwar in allen Bereichen des Lebens. Allein betrachtet ist diese Einstellung überhaupt kein Problem. Nur wenn diese Menschen sich mit anderen Leuten zu tun haben, dann sind Anpassungen dieser Einstellungen meistens vorteilhaft.

Ich selbst erhalte fast jede Woche mindestens eine Nachricht, meistens mehrere, dass jemand dringend mit mir unterhalten muss. Das Wort dringend wird auch explizit benutzt. Nach einer kurzen Prüfung des Sachverhaltes kommt die Bewertung der Dringlichkeit.

Das Ergebnis?

In 99,99 % aller Fälle ist die Sache überhaupt nicht dringend. In den meisten Fällen haben die Menschen es zwar eilig, aber dringend ist es tatsächlich nicht.

Eiligkeit ist verständlich und nachvollziehbar, wenn sie kommuniziert wird. Du hast es eilig, weil du deine Sache erledigen willst. Wenn wir das wissen, dann können wir deine Eiligkeit verstehen. Völlig in Ordnung, aber die Sache ist nicht unbedingt dringend dadurch.

Eine Dringlichkeit ist prüfbar und bewertbar. Deine Sache ist dringend, weil es gerade 18.30 Uhr ist und du morgen früh einen Gerichtstermin hast und deinen Schriftsatz vorher fertigen musst.

Eiligkeit ist in der Regel subjektiv und Dringlichkeit objektiv.

Das nächste Mal, wenn jemand zu dir sagt, die haben es eilig oder die Sache ist dringend, frag sie einfach warum und bitte um kurze Erklärung. Wenn du den Sachverhalt verstehst, dann kannst du selbst bewerten, ob die Beschreibung eilig oder dringend passend und somit angemessen ist oder nicht.

Danach kannst du bessere Entscheidungen über deine anschließende Vorgehensweise treffen.

Die Bedeutung von Geburtstagen

In vielen westlichen Kulturen werden Geburtstage gefeiert und nicht nur bei den Kindern. Besonders die runden Geburtstage (40, 50, 60 usw.) werden gerne gefeiert.

In anderen Kulturen werden Geburtstage überhaupt nicht mehr gefeiert, wenn die Menschen keine kleinen Kinder mehr sind.

Interessant sind die unterschiedlichen Bedeutungen, die zu Geburtstagen verknüpft werden.

Was bedeutet ein Geburtstag? Ein Meilenstein im Leben? Oder eine „Gott sei Dank, ich habe es so weit geschafft, ohne besonders viel Scheiße bisher gebaut zu haben“ Einstellung? Alles ist möglich und auch gültig, denn wie wir selbst Ereignisse betrachten und auch bewerten, ist individuell geprägt, aber auch kulturell beeinflusst.

Wenn wir weniger auf Geburtstage fokussieren und mehr auf die Menschen eingehen, dann haben wir möglicherweise eine Win-win-Situation.

Diese täglichen 4 Minuten

An manchen Tagen fließt die Arbeit einfach durch, man ist in Flow. An anderen Tagen aber läuft schon gar nichts richtig und alles scheint eine Ewigkeit zu dauern. Man benötigt einfach ein wenig mehr Zeit an solchen Tagen.

Es ist in diesen Zeiten von schwierigen Herausforderungen, dass uns nochmals bewusst wird, wie viel Zeit einen Tag eigentlich wirklich genau hat.

24 Stunden zu sagen ist zwar vollkommen okay, aber wenn wir wirklich genau sein wollen, dann hat ein Tag 23 Stunden und 56 Minuten (plus/minus paar Sekunden, je nachdem wo man sich auf der Erde befindet).

An manchen Tagen fehlen mir diese 4 Minuten aber richtig.

Ist es nicht manchmal interessant zu erfahren, wie ein Perspektivenwechsel die Sichtweise verändern und beeinflussen kann? Nur 4 Minuten können das tun. Was wäre möglich mit mehr Zeit?

Die vergessenen Gewohnheiten

Gewohnheiten erleichtern uns das Leben, wenn sie wiederholende Tätigkeiten für uns übernehmen. Die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweilige Aufgabe kann somit reduziert werden und wir müssen uns nicht aktiv darum kümmern.

Es gibt natürlich gute und schlechte Gewohnheiten und wir wissen in der Regel selbst, welche das sind. Manche sind zweckdienlich und gut, die möchten wir behalten. Andere sind vielleicht weniger optimal und die hätten wir lieber nicht.

Interessant sind die vergessenen Gewohnheiten. Das sind die Gewohnheiten, die wir nicht mehr wahrnehmen. Die überwiegende Mehrzahl davon sind Kleinigkeiten, aber wenn wir alle Gewohnheiten zusammen betrachten, dann definieren sie zum größten Teil, wer wir sind.

Wenn wir besser verstehen wollen, wer wir sind, dann ist eine aktive Untersuchung aller Gewohnheiten sehr hilfreich, besonders die, die wir nicht mehr wahrnehmen, also vergessen haben.

Die beste Möglichkeit dies zu tun ist es einfach aufmerksam zu sein und wahrzunehmen, was wir machen und vor allem wie und wann. Ist diese Gewohnheit für uns noch zweckdienlich und vorteilhaft? Wollen wir genau so weitermachen? Warum eigentlich?

Die Erkenntnisse aus dieser Übung haben bei vielen Menschen die Augen geöffnet und für Veränderungen und Anpassungen gesorgt. Also, ausprobieren.

Oder kann es sein, dass Gewohnheiten dich daran hindern, diese kleine Übung eines Tages zu machen? 🙂

Wenn weniger mehr ist

Wenn wir viel zu tun haben, sind Fehler wahrscheinlicher. Ein Naturgesetz eben.

Wer immer wieder mehr macht, wird zwangsläufig damit rechnen müssen, dass immer wieder mehr Fehler passieren werden.

In vielen Fällen ist weniger einfach mehr, und zwar in vielen Hinsichten. Und weil wir dermaßen oft viel zu tun haben, vergessen wir das manchmal.

Heute ist Sonntag. Gibt es viel zu tun? War diese Arbeit tatsächlich so wichtig und unaufschiebbar?

Oder war heute einfach eine gute Gelegenheit, etwas zu erledigen?

Die eine korrekte Antwort gibt es nicht. Damit wir jedoch die für uns best passende Antwort hierzu finden und Erkenntnisse daraus gewinnen können, was für uns am besten funktioniert, ist diese Frage der erste Schritt dazu.