Zwei einfache Methoden, um geduldiger zu werden

Manche Dinge dauern eine gefühlte Ewigkeit, bis sie fertig sind und wenn wir es eilig haben, denn ist unsere Geduld erst recht schnell zu Ende.

Wenn wir geduldiger werden wollen als bisher, dann müssen wir uns zunächst nochmals erinnern, dass Geduld ein Gefühl oder eine Empfindung ist, sonst nichts.

Und ich predige nicht, ohne selbst betroffen zu sein, denn meine Schwäche ist im Autoverkehr. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, ist meine Geduld meistens schnell zu Ende, denn es gibt immer jemanden, der vor mir ist und entweder A) offensichtlich gerade seinen Führerschein gemacht hat, oder B) den zweiten Gang im Schaltgetriebe wohl nicht finden kann, oder C) offensichtlich weit über 100 Jahre alt ist und nur daher extrem langsam fährt. Und natürlich passiert mir so etwas immer dann, wenn es keine Möglichkeit einer Überholung gibt.

Geduld hin und Geduld her, der empfundene Zustand ist einfach schwer zu verkraften. Und daher anstatt ausführlich in das Thema zu gehen, gebe ich euch zwei Methoden mit, die tatsächlich funktionieren, damit wir geduldiger werden können.

Abstand und Ablenkung.

Abstand bedeutet eine mentale oder körperliche Entfernung vom Ereignis.

Ablenkung bedeutet nichts anders als eine Beschäftigung mit etwas Anderem, dazu gehören auch Gedanken.

Nehmen wir ein Beispiel am Autofahren bei mir. Eine Frau mit einem großen Hut ist vor mir und ich kann sie natürlich nicht überholen. Der Hut ist so groß, dass sie offensichtlich den Kopf nicht bewegen kann, um zu erkennen, dass sie 30 KM langsamer als die Höchstgeschwindigkeit fährt. Jetzt kommt das Thema Geduld wieder in den Kopf.

Abstand. Tatsächlich hilft es mir, wenn ich sogar noch langsamer als sie fahre und den physischen Abstand zwischen unseren Autos weiter vergrößere. Diese psychologische Methode hilft wirklich. Da das Auto nicht ganz vor mir ist, dann ist die Empfindung geringer.

Ablenkung. Es hilft, zumindest ebenfalls bei mir, wenn ich die Musik ein weniger lauter machen kann im Auto. Dabei darf es keine aggressive Musik sein, sondern eher etwas Beruhigendes. Wenn es hierzu keine Möglichkeit gibt, dann kann ich immer noch etwas im Kopf abspielen, ein Lied oder eine Melodie, die mich begleitet, bis ich aus der Gefahrenzone bin.

Diese zwei Methoden funktionieren wirklich, aber sie sind kein Allheilmittel für alle Situationen. Wenn die eine oder andere Methode für dich funktioniert, dann werden wir meistens darüber sehr froh sein, sie ausprobiert zu haben.

Die Sucht nach Aufmerksamkeit

Manchmal werden sie Social-Media-Junkies genannt oder inzwischen als sogenannte „Influencer“ bezeichnet. Das sind Menschen, die etwas anbieten oder vorleben, das andere Menschen interessiert.

In meiner Arbeit als Coach habe ich mehrere Personen kennengelernt, die in den sozialen Medien seit Jahren sehr aktiv sind. Drei dieser Klienten haben tatsächlich jeweils über 1 Million Anhänger oder „Follower“, wie sie oft heutzutage genannt werden bei sich.

Es wird gepostet, was das Zeug hält, denn niemand will gelangweilt werden.

Interessant bei diesen Menschen ist die Antwort, wozu sie das machen und nicht warum.

Warum diese Menschen so aktiv sind, hat meistens finanzielle Anreize.

Wozu diese Menschen so aktiv sind, hat in 99 % aller Fällen mit der Suche nach Aufmerksamkeit zu tun.

Diese Unterscheidung zwischen dem Wozu und dem Warum zu erkennen, gibt uns tiefere Einblicke in die Beweggründe des Verhaltens. Erst dann kann entschieden werden, ob das Verhalten tatsächlich weiter aufrechterhalten bleiben soll oder nicht.

In 8 Fällen ist alles unverändert geblieben, aber in einem Fall hat die betroffene Person mit den sozialen Medien komplett aufgehört. Und diese Person hat über 1 Million Anhänger.

Es sind die Erkenntnisse durch einfache Fragen, die uns oft zu besseren Entscheidungen führen können, denn Pauschalantworten gibt es nicht.

Verständnis durch unterschiedliche Medien

Nicht alle Menschen lesen gerne Bücher und viele Menschen schauen sich lieber Videos an, anstatt die Anleitung für das Zusammenbauen eines Möbelstückes zu lesen. Andere Menschen können viel mehr mit Bildern anfangen als mit Videos. Und es gibt auch Menschen, die erst durch ein persönliches Gespräch ein tiefes Verständnis über einen Sachverhalt verinnerlichen können.

Dass die Menschen so unterschiedlich sind, wissen wir bereits. Dass unsere Methode, mit diesen Menschen erfolgreich zu kommunizieren, angepasst werden muss, um erfolgreich zu sein, vergessen wir oft.

Wenn du weißt, auch welchem „Kanal“ dein Gesprächspartner empfängt (Video, Text, Bild, 1:1), dann weißt du auch auf welchem Kanal du senden musst, damit dein Gesprächspartner dich tatsächlich versteht.

Die Macht der Spiegelung von anderen Menschen

Wir tendieren Menschen schneller zu mögen, wenn sie uns ähnlich sind. Ähnlichkeiten signalisieren und fördern Vertrautheit. Die Leute sind uns auf Anhieb einfach sympathisch.

Mit der zunehmenden Zeit tendieren wir ebenfalls, bestimmte Verhaltensarten von anderen Menschen ein wenig zu übernehmen. Das kann bewusst und auch unbewusst passieren. Redet eine Person leise, tendieren wir ebenfalls, leiser als vielleicht sonst zu reden. Auch die Art und Weise, wie wir unsere Hände bewegen oder wie wir uns sonst bewegen und verhalten, wird mit der Zeit zunehmend übernommen. Das gilt übrigens auch für die verwendete Sprache.

Da eine Spiegelung eine gewisse Vertrautheit hervorrufen kann, besonders am Anfang einer Beziehung, dann ist es umso wichtiger, dass diese Spiegelung weder übertrieben noch künstlich ist, wenn die Beziehung lange anhalten soll.

Kleinigkeiten haben eine große Wirkung. Wenn dein Gesprächspartner die Hand immer wieder hochhebt, warum auch immer, dann mache das in einem passenden Moment ebenfalls. Wird schneller als sonst gesprochen, versuche deine Redegeschwindigkeit ein wenig anzupassen. Verwende ein ähnliches Vokabular. Sind seine Hände auf dem Tisch, lege deine Hände ebenfalls auf dem Tisch.

Wer die Gesten, die Mimik und die Sprachweisen von anderen Menschen dezent, ehrlich und aufrichtig widerspiegelt, hat die besten Voraussetzungen geschaffen, eine langfristige Beziehung aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Gefühl und Verstand bei Entscheidungen

Die meisten von uns werden behaupten, dass sie Entscheidungen mit dem Kopf treffen, denn wo dann sonst, mit dem Arsch? (Wobei es fallen mir gerade eine ganze Reihe voller Witze hierzu ein, wie Entscheidungen mit dem Arsch getroffen werden, aber das ist ein anderes Thema). 🙂

Selbstverständlich müssen Entscheidungen erst getroffen werden, sonst wären sie nicht Entscheidungen, sondern Verpflichtungen oder Zwänge. Entscheidungen werden daher tatsächlich im Kopf getroffen. Aber was kommt bei der Entscheidungsfindung zuerst vor, das Gefühl oder der Verstand? Und welche Prozesse laufen bei einer Entscheidungsfindung ab?

Ich kann die Erklärung verkürzen.

Entscheidungen werden zunächst mit den eigenen Gefühlen getroffen und erst später mit dem Verstand begründet und gerechtfertigt.

Das klingt vielleicht für einige Menschen ein wenig überraschend, aber wenn du ein wenig darüber überlegst, es sind immer die Entscheidungen, bei denen du ein gutes Gefühl hast, die sich am längsten bewahren. Auch nicht umsonst wird immer wieder gefragt, was dein Baugefühl dir sagt.

Das einzige Problem mit den Gefühlen ist, dass sie uns gelegentlich in die Irre führen können, wenn wir gerade krank, müde oder besonders belastet sind. Und genau deshalb wird die endgültige Entscheidung mit dem Kopf getroffen.

Die Gefühle sind das Gerüst für eine Entscheidung. Der Kopf ist das Dach. Wenn das Gerüst nicht stimmt, dann wird das Dach nicht lange halten und wird zusammenbrechen.