Erholungsurlaub oder Erholung

Viele von uns können kaum abwarten, bis der Urlaub beginnt. Endlich weg vom Alltagsstress, weg von den manchmal nervigen Kollegen, weg von den anspruchsvollen Kunden, die als schwieriger werden, zufriedenzustellen.

Oder vielleicht liegen die Gründe für einen Urlaub einfach am Wünsch für eine Abwechslung oder am Bedürfnis, etwas Neues zu sehen oder erleben.

Es gibt Leute, die gerne den ganzen Tag in der Sonne am Strand liegen wollen, andere gehen lieber im Wald spazieren und andere wollen vielleicht den ganzen Tag feiern und Party machen.

In allen Fällen reden wir hier vom Erholungsurlaub und nicht von Bildungs- oder Sonderurlaub. Der Zweck dieses Urlaubs ist die Erholung und wir empfinden und benötigen Erholung ganz unterschiedlich.

Aber erholen wir uns immer? Wie oft hast du von Kollegen gehört, dass sie nach dem Urlaub wieder Urlaub benötigen, um sich vom Urlaub zu erholen? Manchmal ist das auch ohne Spaß gemeint.

Die Grundidee vom Urlaub ist eine Trennung von der üblichen Tätigkeit, sowohl räumlich als auch gedanklich. Eine Erholung soll dadurch gewährleistet werden. Ob diese Erholung eintritt, kann ungewiss sein und von vielen Faktoren abhängen (Wetter usw.).

Wäre es vielleicht nicht einfacher und Erfolg versprechender, wenn wir uns eine Erholung ausdenken und umsetzen können, sodass wir nicht auf Urlaub in der jetzigen Form angewiesen wären? Eine Erholung, welche nicht auf externe Einflüsse wie Wetter, interne Einflüsse wie Urlaubsabstimmung in der Firma oder wenn man selbstständig ist, mit den eigenen Kunden, abhängig ist?

Es lohnt sich darüber nachzudenken, denn es gibt tatsächlich Lösungen, die seit Jahren praktiziert werden und erfolgreich sind. Die Lösungen sind absolut maßgeschneidert, unterschiedlich und funktionieren nicht bei allen Menschen gleich. Darüber jedoch nachzudenken, welche Lösungen das für dich persönlich sein können, kann daher nicht schaden.

P.S. Übrigens, mein letzter Urlaub war 2006. Seitdem arbeite ich mit wenigen Ausnahmen täglich und bin zufrieden. Für mich persönlich war die geistige Abwechslung der Schlüssel, ein Ortswechsel war für mich dann einfach nicht mehr notwendig. Ich beschäftige mich mit ganz unterschiedlichen Bereichen und Themen, wenn ich nicht mit meiner täglichen Arbeit beschäftigt bin. Und ja, ich muss mich manchmal dazu zwingen, diese Abwechslung vorzunehmen, besonders als selbstständiger, aber bereut habe ich diese Abwechslung noch nie und Urlaub an sich habe ich noch nicht vermisst.

Diese Einstellung ist nicht für alle geeignet oder sogar empfehlenswert, zeigt jedoch eine von vielen Möglichkeiten, Urlaub anders zu gestalten und dient lediglich der eigenen Gedankenanregung.

Nichts tun

Es fällt uns oft sehr schwer, einfach nichts zu tun.

Und wenn wir uns doch entscheiden, zeitweise einfach nichts zu tun, dann füllt sich das meistens merkwürdig und ungewohnt an.

Wobei das Nichtstun so elementar wichtig für unsere Gesundheit ist, sowohl für unsere körperliche als auch für unsere geistige Gesundheit.

Nichts umsonst müssen wir auch schlafen.

Versuchen wir es heute, und zwar für lediglich 60 Sekunden. Mehr Zeit ist am Anfang nicht notwendig.

Damit der Versuch funktioniert, benötigt ihr einen ungestörten Platz für diese 60 Sekunden und einen Wecker, damit ihr nicht während dieser 60 Sekunden nicht dauerhaft auf die Zeit achtet.

Nachdem alles vorbereitet ist, der Wecker ist bereit und einen ungestörten Platz ausgesucht wurde, kann gestartet werden.

Man kann die Augen schließen, das muss aber nicht sein. Bitte die Gedanken freien Lauf lassen. Und nicht auf die Zeit achten, denn dafür ist der Wecker da.

Wie fühlst du dich nach nur 60 Sekunden an?

Ein wenig Unvergesslichkeit

Das erste Fußballspiel deines Sohnes, als er noch in der Schule war. Doch so klein, aber unglaublich wie er sich bewegt hat.

Das erste Konzert deiner Tochter, nach dem sie jahrelang die Violine geübt hat. Sie hat sich vor Freude gestrahlt als sie spielte.

Es gibt zahlreiche weiteren Beispiele für unvergessliche Erinnerungen, aber eine Sache bleibt bei allen wertvollen Erinnerungen gleich.

Der menschliche Faktor.

Um ein wenig Unvergesslichkeit zu erleben, ist ein wenig Menschlichkeit nicht schlecht.

Einen kleinen Eindruck hinterlassen

Viele von uns wollen Großartiges leisten. Wir wollen vielleicht eine hervorragende Arbeitsstelle haben, die ansehnlich und wichtig ist. Oder vielleicht beabsichtigen wir, etwas Fantastisches herzustellen oder zu erreichen.

Dabei werden häufig die Kleinigkeiten vernachlässigt und vergessen.

Denn es kann einfach passieren, dass wir nicht dazu kommen, Großartiges zu leisten, zumindest nicht in der Form, die wir uns vorgestellt haben, denn es gibt viele Störfaktoren, die uns vollkommen verhindern können.

Aber diese Kleinigkeiten bleiben.

Diese Kleinigkeiten sind die erfolgreichen Zwischenstufen, die Momente der eigenen Freude oder Begeisterung und die Eindrücke, die wir anderen Menschen hinterlassen haben, während wir so mit anderen Sachen beschäftigt waren.

Diese kleinen Eindrücke, Erinnerungen und Erfahrungen, sagen oft mehr über die Person und Tätigkeit aus, als großartige Ergebnisse es je tun können.

Einen kleinen Eindruck zu hinterlassen, geht schnell und muss nicht großartig sein und einen großartigen Eindruck zu hinterlassen.

Körperliche und geistige Müdigkeit

Wer müde ist, schläft. Wer geistig erschöpft ist, macht eine Pause, um sich zu erholen. Aber wie in zahlreichen anderen Bereichen unterscheidet sich die Theorie von der Praxis sehr.

Wir wissen, wann wir müde sind. Wir spüren und merken es, und mit der zunehmender Zeit, wird die körperliche Müdigkeit zunehmend spürbar, bis die Funktionstüchtigkeit kaum mehr gegeben ist.

Geistige Müdigkeit ist wesentlich schwieriger zu erkennen und es wird häufig missinterpretiert, ob eine geistige Müdigkeit vorliegt oder ob die Ursachen woanders liegen. Wenn man einmal „neben der Kappe“ ist, liegt dann gleich eine geistige Müdigkeit vor?

Meistens wird die Antwort lauten: „Es kommt darauf an.“

Diese Antwort stimmt und genau darin liegt auch die Herausforderung, wenn man eine geistige Müdigkeit korrekt und zutreffend identifizieren will. Es müssen andere Faktoren gleichzeitig berücksichtigt werden, bevor eine geistige Müdigkeit tatsächlich korrekt festgestellt werden kann.

Ablenkungen sind die häufigsten Ursachen für Fehldiagnosen. Diese haben mit Müdigkeit wohl weniger zu tun. Man ist lediglich abgelenkt.

Fehlende Fokussierung oder Konzentration ist eine weite Ursache von Fehldiagnosen, wenn die Ursachen darin liegen, dass die Aufgabe einfach langweilig oder wiederholend ist.

All diese Faktoren können mit einer geistigen Müdigkeit zu tun haben, sind jedoch nicht ausschließlich und sofort als Warnsignale zu verstehen.

Eine geistige Müdigkeit ist am besten nur selbst zu erkennen, und zwar durch die Feststellung von Enttäuschungen der Ergebnisse. In anderen Worten: Man erwartet bestimmte Ergebnisse, die man vielleicht auch früher bekommen hat, aber diese kommen einfach nicht. Man konnte durch früher bestimmte Matheaufgaben schnell erledigen, aber jetzt sind sie dauerhaft nicht mehr möglich.

Das sind die Zeichen einer geistigen Müdigkeit. Eine dauerhafte, selbst-erkannte Beeinträchtigung der gewünschten Ergebnisse, welche nicht durch äußere Faktoren beeinflusst wurden (wie Alkohol oder körperliche Müdigkeit).

Wer müde ist, schläft. Wenn die geistigen Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen, kann es nicht schaden, eine Pause zu machen, um eine eventuelle geistige Müdigkeit zu bekämpfen.