Erst die schlechte, dann die gute Beziehung

Niemand möchte eine schlechte Beziehung haben, aber was bedeutet schlecht? Ist die Beziehung nur deshalb schlecht, weil sie nicht unseren Erwartungen entspricht? Oder war die Beziehung am Anfang einigermaßen gut, aber im Laufe der Zeit wurde sie immer schlechter?

Es gibt einen Unterschied zwischen unseren Vorstellungen und der Realität. Die meisten Menschen wünschen sich eine nahezu „perfekte“ Beziehung oder streben zumindest eine möglichst perfekte Beziehung an. Auch diese Vorstellung ist völlig menschlich und verständlich.

Es sind jedoch unsere Vorstellungen, die uns die meisten Probleme bereiten. Die Vorstellungen davon, wie sich unser Partner verhalten sollte. Diese Vorstellungen gelten aber vorwiegend nicht für uns, sondern nur für unseren Partner. Es sind unsere eigenen Vorstellungen darüber, wie unser Partner sein sollte.

Im Laufe der Zeit werden unterschiedliche Erfahrungen gesammelt, und dazu gehören auch Erfahrungen mit Beziehungen.

„Ich will nie wieder einen solchen Freund haben“ oder „Ich werde nie wieder eine solche Frau heiraten“ sind häufige Aussagen nach einer schlechten Beziehung. Man sucht dann nach etwas anderem.

Aber warum kam diese Erkenntnis erst nach einer schlechten Beziehung? Hatten wir uns beim ersten Mal so geirrt? Waren es nicht unsere Vorstellungen vom ersten Mal, die uns dazu brachten, so zu entscheiden? Waren wir uns beim ersten Mal nicht hundertprozentig sicher?

Wenn wir leichter und nachsichtiger mit unseren eigenen Vorstellungen umgehen können, dann können auch Beziehungen auf diesem fruchtbaren Boden besser wachsen. Aber leider müssen wir oft erst eine schlechte Beziehung erleben, bevor wir wirklich erkennen können, was uns wichtig ist und was entgegen unseren Vorstellungen nicht so wichtig ist, wie wir dachten.

Das Ding da

Manchmal vergessen wir den Namen von Objekten, und wenn das passiert, wird der Name des Objekts plötzlich zu „das Ding da“.

Es kommt auch vor, dass wir nicht einmal den richtigen Namen von Gegenständen kennen, und wenn das passiert, wird der Name ebenfalls plötzlich zu „das Ding da“.

Und wenn dein Freund dich bittet: „Gib mir bitte das Ding da“, weißt du in der Regel, was er meint, meist durch seine Körpersprache (er zeigt mit den Fingern auf das Ding).

Zwei Menschen können also kommunizieren, ohne die Dinge beim Namen zu nennen.

Manchmal legen wir zu viel Wert auf die Bezeichnung von Objekten und vergessen dabei, dass eine effektive Kommunikation wichtiger ist, als immer eine vermeintlich richtige Bezeichnung zu verlangen.

Gut oder gut genug?

Ob etwas oder jemand als gut, oder gut genug beurteilt wird, hängt zunächst von unseren eigenen Erwartungen ab. Es sind unsere eigenen Vorstellungen, die die Grundlage für unsere spätere Bewertung bilden.

Es sind jedoch unsere späteren Erfahrungen, die unsere ursprünglichen Einschätzungen nicht nur ergänzen, sondern sie auch vollständig ersetzen können.

Beurteilungen sind immer Momentaufnahmen und nicht für die Ewigkeit gedacht.

Dies gilt insbesondere für unsere Mitmenschen.

Du hast nicht zurückgerufen?

Bei einer Veranstaltung mit mehreren Leuten kam plötzlich eine Frau auf mich zu und sagte, sie habe mich vor zwei Wochen angerufen, aber ich hätte sie bisher nicht zurückgerufen.

Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht erinnern, aber da ich viele Anrufe bekomme, kann es passieren, dass ein Anruf übersehen oder vergessen wird, zurückzurufen. Ich habe mich dann freundlich bei der Dame entschuldigt.

Natürlich habe ich dann gefragt, warum die Dame angerufen hatte und ob ich ihr helfen könne. Sie konnte sich nicht erinnern, warum sie angerufen hatte. Die Tatsache, dass sie vor zwei Wochen angerufen hatte, blieb ihr im Gedächtnis, aber warum sie angerufen hatte, wusste sie nicht mehr.

Es ist in der Regel sehr interessant zu erkennen, was in unserer Erinnerung bleibt und was nicht. Wir sind gut beraten, unseren Erinnerungen nicht unkontrolliert zu vertrauen und uns auf sie zu verlassen, denn Teile von ihnen können plötzlich verschwinden.

Wie oft wollen wir uns wirklich an etwas erinnern, und wenn es an der Zeit ist, diese Erinnerungen abzurufen, sind sie weg. Und erst dann, wenn wir sie nicht mehr benötigen oder mit anderen Dingen beschäftigt sind, sind diese Erinnerungen plötzlich wieder da.

In diesem Blogbeitrag geht es nicht darum, Lösungen zur Vermeidung von Gedächtnislücken aufzuzeigen (es gibt viele), sondern darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass es sie überhaupt gibt. Seien wir sanfter mit unseren Mitmenschen, denn wir alle vergessen irgendwann einmal etwas.

Verbessertes Verständnis durch Fragen

Eine Vereinbarung ist von geringem Nutzen, wenn sie nicht zu einem gemeinsamen Verständnis führt. Einfach nur zu fragen, ob alles verstanden wurde, mit Ja oder Nein als erwarteter Antwort, ist in der Regel auch nicht hilfreich.

Gezielte Fragen sorgen in der Regel für ein besseres und vor allem tieferes Verständnis einer Vereinbarung.

Frage nicht, ob eine Vereinbarung verstanden wurde, sondern frage, was genau verstanden wurde. Dieses Nachfragen sollte nicht als Test oder Prüfung verstanden werden, sondern als Versicherung, dass alles gemeinsam verstanden wurde und um Fehler zu vermeiden.

Wenn diese Fragen auf diese Weise verstanden werden, wird niemand ein Problem haben, sie zu beantworten.