Die Antwort und Frage Technik (AFT)

Diese Technik wird häufig in Talkshows verwendet und läuft so in etwa ab:

„Sie wissen, dass eine Waffenlieferung an Land X ausgeschlossen ist, das ist ganz klar. Was halten Sie von den Bemühungen unserer Regierung wegen des Friedens?“

Meistens wird dann auf die Frage beantwortet, aber nicht auf die vorherige Aussage. Ob diese Behauptung vor der Frage stimmt oder nicht, wird meistens nicht diskutiert. Somit haben die Talkmaster eine Aussage suggeriert, die möglicherweise unzutreffend ist.

Das ist kein Zufall, sondern Absicht, um die Kontrolle und die Lenkung einer Unterhaltung zu beeinflussen und bestimmen.

Das ist die Antwort und Frage Technik und sie kommt erstaunlich häufig vor in Talkshows.

Bei Unterhaltungen im Fernsehen geht es nicht darum, wer die besseren Argumente hat, sondern wer die gleichen Argumente am besten verkaufen kann.

 Wir sind gut beraten worden, wenn wir mehr Aufmerksamkeit auf die Fragen richten, anstatt nur auf die Antworten zu fokussieren.

Wahrheit und Täuschung

Niemand möchte angelogen werden, aber sind wir uns auch wirklich sicher, dass wir immer nur die reine Wahrheit erfahren möchten?

Liefern wir selbst nur die reine Wahrheit aus oder mischen wir die Fakten mit ein wenig Täuschung, um besser dazustehen oder um die Gefühle anderer Menschen nicht zu verletzen?

Aus dem Film „Das Wunder von Manhattan“ von Bryan Bedford kommt auch die Frage:

„Was ist schlimmer: Eine Wahrheit, die eine Träne entlockt, oder eine Lüge, die ein Lächeln entlockt?“

Diese Frage ist vielleicht nicht ganz einfach zu beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ist die reine Wahrheit auch vollkommen objektiv und unveränderbar?

Die reine subjektive Wahrheit, die wir selbst empfinden, ist meistens eine Momentaufnahme, die sich jederzeit ändern kann, und zwar durch die Aufnahme von weiterer Informationen oder Erfahrungen. Also, die Wahrheit kann sich jederzeit ändern und das tut sie auch andauernd. Sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in zwischenmenschlichen Beziehungen wird die Wahrheit immer wieder neu definiert.

Die Täuschung ist eine absichtliche Handlung, um von der Wahrheit abzulenken. Täuschung unterscheidet sich daher von Unwissenheit oder Ahnungslosigkeit, die ohne Vorsatz verbreitet werden kann.

Eine der Künste von zwischenmenschlichen Verhandlungen ist zu erkennen, ob eine unzutreffende Aussage eine absichtliche Täuschung ist oder nur ehrliche Unwissenheit.

Es lohnt sich, diese Künste zu üben, und zwar für alle Beteiligten.

Dankeschön für deine E-Mail

Du bist gerade dabei, deine E-Mails zu lesen und auszusortieren. Es wird gelesen, gelöscht, archiviert, markiert damit du die Nachricht später lesen kannst und vielleicht paar E-Mails zurückschreiben.

Welche E-Mails schreibst du zurück? Antwortest du nur auf E-Mails von Freunden und Bekannten? Schreibst du zurück nur, um irgendwelche Fragen zu beantworten oder lediglich, um etwas zu bestätigen oder abzusagen?

Wie gehst du vor, wenn du eine E-Mail bekommst, die einfach nett oder schön war, aber absolut keine Antwort erfordert?

In der heutigen Zeit mit der Überflutung von E-Mails wollen wir zwar alle weniger davon haben, aber der Wert eines einfachen „Dankeschön für deine E-Mail“, ist unbezahlbar und drückt eine Wertschätzung aus, die wir mit wenig Aufwand und Mühen immer wieder erbringen können.

Gratulieren wir uns am Ostern?

Wenn Menschen sich heute begegnen, wünschen viele von uns den anderen ein frohes Ostern. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Es gibt aber Menschen, die Ostern nicht feiern, nicht dieser Glaubensrichtung angehören oder orthodoxen Christen sind, die das Osterfest, welches dieses Jahr am 24. April stattfindet, später feiern.

Wenn wir diese Faktoren betrachten, dann können wir einen Ostergruß immer erwarten?

Nehmen wir ein Beispiel am Umgang mit anderen Kulturen. Seit über 20 Jahren gratuliere ich meine arabischen Klienten und Freunde zu deren Zuckerfest nach Ramadan und sie freuen sich immer riesig darüber. Bekomme ich irgendwelche Nachrichten von diesen gleichen Menschen zum Ostern oder Weihnachten?

Fast nie.

Es stellt sich vielleicht die Frage, warum ich diesen Menschen gratuliere, wenn sie es selbst nicht bei mir tun und ich muss gestehen, ich habe darüber nachgedacht.

Soll ich aufhören zu gratulieren, wenn sie mir zu meinen Festen nicht gratulieren?

Die Antwort ist nein.

Warum?

Weil ein Gruß ein Geschenk ist, ohne Erwartung einer Gegenleistung. Wenn wir unsere Grüße mit Bedingungen oder Erwartungen verknüpfen, dann haben wir das Ziel einer solchen Gratulation verfehlt. Ich weiß, dass meine Grüße eine Freude verursachen und darüber freue ich mich auch und kann damit leben.

In diesem Sinne – frohe Ostern!

Digitale Aufmerksamkeit um jeden Preis

In der heutigen Zeit wird heftig um die digitale Aufmerksamkeit gekämpft.

Beispiele wie:

  • „Meine Website muss unbedingt SEO-optimiert sein, sonst weiß keiner von mir und von meinem Angebot.“
  • „Ich muss ständig in den sozialen Medien präsent sein und regelmäßig etwas posten, sonst weiß keiner von mir und von meinem Angebot.“
  • „Wenn ich Influencer bin und bleiben will, muss ich für regelmäßige Aufmerksamkeit sorgen.“

sind an der Tagesordnung zu hören und zu lesen.

Es sind ganze Industrien entstanden, die uns unterstützen wollen, ganz oben bei den Suchergebnissen der Suchmaschinen im Internet platziert zu sein.

Der Kampf geht immer und immer weiter und ein Ende ist von der Industrie weder vorgesehen noch erwünscht. Es wird sehr viel Geld mit der digitalen Aufmerksamkeit verdient, wozu darauf verzichten?

Die Problematik liegt überwiegend an dem Glauben, dass wir ohne diese digitale Aufmerksamkeit nicht vorwärtskommen im Netz. Keiner kennt uns. Wir werden nicht gefunden.

Dass diese Einschätzung nur zum Teil stimmt, wird gerne übersehen.

Es ist zutreffend, dass eine Platzierung im Netz durch geeignete Maßnahmen beeinflusst werden kann (SEO-Marketing). Die Bedeutung der Platzierung wird jedoch unverhältnismäßig überschätzt. Die Menschen scrollen inzwischen tatsächlich länger nach unten, um an weitere Ergebnisse zu kommen als früher. Anstatt Marketing zu betreiben, wie wäre es mit guten Inhalten? Die Suchmaschinen indizieren die Websites ohnehin, ohne unsere Intervention. Lass doch deine Werke für sich sprechen.

In den sozialen Medien dauernd sein zu müssen, ist ebenfalls zu überlegen. Muss das wirklich sein? Haben deine Fans tatsächlich einen Mehrwert von deinen Posts?  Weißt du das mit Sicherheit oder hast du das irgendwo gelesen und als Wahrheit angenommen? Musst du wirklich regelmäßig anwesend sein oder ist weniger vielleicht doch mehr?

Digitale Aufmerksamkeit ist nicht von langer Dauer und kostet unheimlich viel Kraft, Energie und auch Geld, um sie aufrechtzuerhalten.  Digitale Aufmerksamkeit um jeden Preis kostet mehr als sie wert ist.  Überlege selbst, ob diese Aussage stimmt oder nicht.

Der Sinn dieses Beitrages ist nicht zu predigen, sondern die eigenen Gedanken zu hinterfragen, um zu prüfen, ob du noch auf dem für dich richtigen Weg befindest oder ob doch eine kleine Anpassung sinnvoll wäre. Nicht mehr und auch nicht weniger als das.