Wie können wir Bestenlisten bewerten?

Es gibt zahlreiche Bestenlisten für unterschiedliche Bereiche des täglichen Lebens. Wenn wir diese Bestenlisten näher betrachten, gibt es im Grunde genommen nur drei Sorten davon. Die Unterhaltsamen, die Informativen und die Empfehlungen.

Die Unterhaltsamen.

Das sind die Bestenlisten, die man zum Beispiel im Fernsehen anschauen kann, mit Programmen wie „Die 40 besten Videos des Jahres“. Hier ist die Unterhaltung die eigentliche Absicht der Liste, egal ob im Fernsehen oder woanders. 

Die Informativen.

Das sind die Bestenlisten, die oft mit einem Wettbewerb zu tun haben und darüber berichten möchten, wie beim Deutschen Leichtathletik-Verband oder in einem Sportverein.

Die Empfehlungen.

Das sind die Bestenlisten, die durch Vergleiche oder Bewertungen entstanden sind, wie bei der Stiftung Warentest oder im Internet bei Check24. Mit solchen Bestenlisten werden meistens eine oder mehrere Empfehlungen ausgesprochen. 

Bei den Bestenlisten der Kategorie Empfehlungen ist die meiste Vorsicht geboten, insbesondere wenn die Vorgehensweisen, wie die Empfehlungen entstanden und bewertet wurden, nicht nachvollziehbar oder gänzlich unbekannt sind.

Viele Bestenlisten sind Meinungslisten nur mit einem anderen Namen.

Wertvoll ohne Wert

Wir können ein Auto oder sogar ein Haus kaufen und beide haben einen messbaren Wert und können gleichzeitig wertvoll sein.

Erfahrungen dagegen können wertvoll sein, aber sie haben keinen echten und messbaren Wert in Euro.

Autos und Häuser können mit der Zeit wertvoller werden oder sie können am Wert verlieren, aber Erfahrungen verlieren selten an Wert, auch die schlechten nicht.

Eine Anlage in Erfahrungen ist daher fast immer wertvoller als eine Versammlung von Gegenständen.

Die Gegenstände sind zwar nett zu haben und können absolut nützlich sein, aber es sind unsere Erfahrungen, die niemals an Wert verlieren.

Glück in der Hand

Es war einmal und ein Mann betete zu Gott.

„Lieber Gott, bitte lass mich im Lotto gewinnen.“

Es passierte aber nichts.

Am nächsten Tag betet er wieder. „Herr, bitte lass mich im Lotto gewinnen.“

Es passierte wieder nichts.

So ging das Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr.

Eines Tages war der Mann verzweifelt.

„Lieber Gott, ich bete zu dir seit vielen Jahren mit einem einzigen Wunsch — im Lotto zu gewinnen. Warum hilfst du mir nicht?“

Der liebe Gott hatte dann Mitleid mit dem guten Mann.

Und Gott sprach zu ihm.

„Lieber Mann, ich helfe dir gerne, aber hilf mir auch ein wenig und kauf dir endlich einen Lottoschein.“

Diese humorvolle Geschichte gibt es bereits in verschiedenen Variationen und wird seit Jahren erzählt.

Die Botschaft stimmt immer noch.

Sparen oder lieber investieren?

Klassisches Sparen, wie mit Sparbüchern, ist ein wenig aus der Mode geraten in den letzten Jahren. Mit den anhaltend niedrigen Zinssätzen und Strafzinsen sind diese Entwicklungen auch nachvollziehbar. Und wenn es schon Zinsen gibt, ist meistens die Inflation höher und man verliert dadurch ebenfalls Geld, allein durch den entstandenen Kaufkraftverlust.

Trotzdem sind Millionen von Sparbüchern noch bis heute aktiv. Die Deutschen lieben Sparbücher, denn sie bieten eine gewisse Sicherheit. Man weiß, was man hat. Dass das Geld mit der Zeit weniger wert ist und dadurch Verluste erleidet, bleibt oft im Verborgenen.

Diese Entwicklung ist auch einer der Gründe, weshalb die neuen Formen des Sparens oder Anlegens, wie bei Kryptowährungen und Blockchain-Anbietern, so populär geworden sind. Aber auch bei den neuen Anbietern und Systemen ist nicht alles Gold, was glänzt.

Aktien sind auch beliebt und viele schwören darauf als einzig wahre langfristige Geldanlage. Andere schwören auf Immobilien.

Unsere Investition in unsere Bildung, Fähigkeiten und Kompetenzen wird oft unterschätzt, denn die Auszahlung von geistigen Dividenden ist nicht planbar oder gleich ersichtlich. Es ist jedoch diese Form des Anlegens, in Wissen, Erfahrung und Kompetenzen, die uns langfristig die besten Ergebnisse liefern, und zwar in allen Bereichen des Lebens, nicht nur mit Geld.

Warum Kosten selten ohne Zeit akkurat berechnet werden können

Wer einen Hund oder Katze kaufen will, zahlt einen bestimmten Preis oder in gemeinschaftlichen Einrichtungen vielleicht eine Spende leistet.

Das ist jedoch nur der Anfang, denn das geliebte Tier muss gefuttert und gepflegt werden. Es gibt dann Impfungen und Tierarzttermine, die wahrgenommen werden müssen. Das kostet alles Zeit.

Die Anschaffung an sich ist vielleicht gering, die Gesamtkosten addieren sich jedoch mit der Zeit. Dieser Aspekt wird gelegentlich gerne übersehen, denn die Freude über die Anschaffung ist verständlicherweise sehr groß.

Ein Bewusstsein über bevorstehende und unbekannte Gesamtkosten, die sich zwangsläufig mit der Zeit addieren, helfen uns Entscheidungen über Anschaffungen gezielter und akkurater treffen zu können.

Dann bleibt die Freude über die Anschaffung lange erhalten.